VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Als Ivica Olic (37) im Sommer verpflichtet wurde, war die Skepsis groß im 1860-Umfeld: Ehemaliger Bundesliga-Star? Schön und gut, aber kann der Kroate mit dem Waschbrettbauch den Löwen aufgrund seines hohen Alters noch helfen? JA, er kann!

Beim 6:2-Sieg gegen Erzgebirge Aue bereitete er drei Treffer vor und trug mit seinem nimmermüden Engangement dazu bei, dass 1860 die guten Sachsen niedergekämpft hat. “Ola hatte wieder die meisten Sprints”, gab Trainer Kosta Runjaic zu Protokoll: “Er ist sich für keinen Weg zu schade. Ivica hat das bestätigt, was ihn in seiner ganzen Karriere ausgezeichnet hat: Viel Einsatzbereitschaft, Leidenschaft.” Als Ivica Olic in der 85. Minute ausgewechselt wurde, begleitete ihn donnernder Applaus. Das kommt nicht so oft vor beim sehr kritischen 1860-Publikum.

Es war also auch Olic zu verdanken, dass die Löwen nach sechs sieglosen Spielen in der Liga endlich mal wieder jubeln durften. Dass sich Olic so aufopert, birgt natürlich auch Gefahren, insbesondere wegen Olic’ chronischen Knie-Problemen. “Ola ist jetzt gewarnt, vielleicht hat er jetzt ein anderes Bewusstsein”, erklärte Trainer Kosta Runjaic, nachdem sein bekanntester Profi zuletzt vier Wochen wegen Kniebeschwerden aussetzen und deshalb auch einen Spezialisten in Belgrad aufsuchen musste. Runjaic: “Wir müssen jetzt sorgfältig auf ihn schauen - jeden Tag. Und wir werden wir ihn immer mal wieder rausnehmen beim Training.”

Wohlwissend, dass Olic einen besonderen Charakter hat und ungern zurücksteckt. Der ehemalige Champions League-Held des FC Bayern ist ein ganz besonderer Sportler. Runjaic: “Wenn Ola spielt, dann kann man ihn nicht bremsen. Er will immer volle Pulle gehen. Das ist sein Naturell. Er ist da genauso wie Stefan Aigner.”