VON OLIVER GRISS

Obwohl der Gegner attraktiv ist, rechnet der TSV 1860 zum Wiesn-Heimspiel gegen Hannover 96 (heute, 13.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) nur mit 25.000 bis 30.000 Besuchern. Eine Kulisse, die nicht den aktuellen Leistungen der Mannschaft entspricht, denn die Löwen spielen attraktiv wie lange nicht. “Die neuen Löwen präsentieren sich unter Kosta Runjaic in einer Art und Weise, wie wir sie uns immer gewünscht haben: Wild, kämpferisch und entschlossen”, schrieb Investor Hasan Ismaik auf seiner Facebookseite.

Haben die Fans nach der jahrelangen Tristesse an der Grünwalder Straße die Lust an Sechzig verloren? Die Ultras lassen die Löwen weiter zappeln - noch hat sich nach der Auflösung der Giasinga Buam und CN keine neue Gruppierung formiert. Zwar sind viele aus dieser Bewegung noch im Stadion (vor allem auswärts), doch der Support wird 1860 nicht unbedingt gerecht. Der Verein ist machtlos.

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Nun entwickelt sich unter vielen Nicht-Ultras eine Eigendynamik, um die Kurve wieder lauter zu machen. “Ich komme mit 70 Mann”, verspricht Wolfgang Eggerl aus Freyung im Bayerischen Wald: “Ich setze mich für den Verein aus Liebe und Überzeugung ein. Ich will wieder Leben in der Kurve. 1860 ist für mich eine Lebenseinstellung. Wir dürfen uns nicht vom Gegner verstecken, brauchen jetzt alle Löwen im Stadion.” Eggerl wünscht sich, dass die Ultras bald wieder zurückkehren: “Die Giasinga Buam und CN müssen unbedingt in anderer Form zurück in die Kurve.”

Für heute ist in der Nordkurve eine Luftballonaktion geplant - außerdem wird zum Comeback von “Helmi” (49) geben. Der legendäre Trommler aus dem Grünwalder Stadion ist zwar mittlerweile in die Jahre gekommen, will aber mit seiner Trommel helfen, dass es wieder lauter wird im Norden. “Ich trommle seit 30 Jahren für Sechzig. Ich war auch schon in der Bayernliga dabei”, erklärte Erich Bittner gegenüber dieblaue24. Helmi war also schon da, als es noch keine Ultras bei 1860 gab. “Letzte Woche gegen Union war ich noch im Süden, jetzt bin ich wieder im Norden. ich freue mich, dass ich wieder zurück bin”, sagt “Helmi”, der seinen Spitznamen von 1860-Kultstürmer Horst Schmidbauer hat.