VON OLIVER GRISS

Kosta Runjaic hatte am Freitagabend bei der Fan-Regionsversammlung beim urigen “Badwirt” im idyllischen Tettenhausen am Waginger See die Löwen-Fans schnell auf seiner Seite. Eloquent, freundlich und direkt präsentierte sich der 1860-Trainer bei der Basis. “Fannähe ist mir sehr wichtig”, sagte der 45-Jährige vor rund 60 Anhänger im vollbesetzten und überhitzen Jagdzimmer, das mit Schals und Fahnen dekoriert war: “Wenn ich gewusst hätte, dass es so schön hier ist, wäre ich schon ein paar Stunden früher gekommen…”

Runjaic zeigte den Fans, wie sehr ihm der TSV 1860 in der Zwischenzeit ans Herz gewachsen ist. “1860 ist ein Mythos. Ich werde dafür kämpfen, dass ich lange im Verein bleibe”, sagte der Bierofka-Nachfolger, der hofft, dass das Umfeld ihn unterstützen wird und ruhig bleibt: “Nach dem 0:1 in Fürth war ich überrascht, wie schnell versucht wurde, Unruhe in den Verein reinzutragen. Wir haben das aber schnell korrigiert. Die Mannschaft hat die erste Drucksituation erfolgreich hinter sich gebracht. Das ist sehr positiv.”

Im Landkreis Traunstein machte Runjaic bei seinem zweistündigen Gastspiel erneut deutlich, dass er an die Zusammenstellung des Kaders glaubt: “Ein Team kann man nicht innerhalb von einigen Monaten zusammenbauen. Das dauert meist zwei bis drei Jahre, was nicht heißt, dass die Mannschaft innerhalb von ein paar Monaten guten Fußball zeigen kann.”

Dass 1860 die Verpflichtung von Stefan Aigner gelang, bewertet Runjaic so: “Aigner ist ein Glücksfall für uns. Unser Ziel ist es noch mehr Spieler der Sorte Aigner zu holen, da muss aber auch unser Investor Hasan Ismaik mitspielen. Er muss aber bei uns auch eine Entwicklung und vor allem Ruhe im Verein sehen.”