VON OLIVER GRISS

Der Sportchef attackiert die Löwen-Profis: “Unsere Spieler müssen sich auch mal dem Druck stellen und sich nicht immer verstecken”

Lang hat sich 1860-Sportchef Florian Hinterberger mit Kritik zurückgehalten - doch im Gespräch mit dieblaue24 platzte ihm am Donnerstagnachmittag dann doch der Kragen. Es hat sich viel aufgestaut in den letzten Wochen. Hinterberger wütend: “Ich kann es nicht mehr hören: Verunsicherung? Druck? Wir mussten früher die Dinge auch selbst auf dem Platz regeln. Ich kann schon mal schlechte Phasen haben, aber man muss auch dagegen ankämpfen.” Und dieses Aufbäumen spürt Hinterberger schon seit Wochen nicht mehr. Deswegen geht er jetzt nach dem Pokal-Aus in Düsseldorf jetzt in die Offensive. Der Ex-Profi: “Natürlich waren die ersten beiden Fortuna-Tore glücklich, doch man muss auch sehen, wie sie entstanden sind. Durch Fehler von uns an der Mittellinie. Wir müssen jetzt viel trainieren. Unsere Spieler müssen sich endlich dem Druck stellen und sich nicht immer verstecken!”
Hinterberger geht mit diesen Aussagen ganz bewusst auf Konfrontation mit seinen Profis. “Mir ist es egal”, sagt der Europapokalsieger von 1988, “ob ich ab sofort ein Feindbild für die Spieler bin. Wir müssen jetzt aufpassen, sonst können wir bald den Trend nicht mehr stoppen.” Die Angst geht nach fünf sieglosen Spielen um an der Grünwalder Straße.

Und auf Abstiegskampf hat Hinterberger partout keine Lust: “Natürlich müssen wir sparen, aber unser Kader hat durchaus die Qualitiät, dass er sich unter den ersten Sechs der Liga bewegen kann. Wir haben Kiraly, Rukavina, Buck, Halfar, Aigner oder Lauth. Wer hat in der Zweiten Liga solche Namen? Jeder Spieler sollte sich jetzt einmal hinterfragen, ob er hier alles für den Erfolg tut.”
Am Trainer liegt es nach Hinterbergers Ansicht nicht: “Wieviele Trainer waren schon seit dem Abstieg hier? Einer kam aus Österreich, die anderen aus Westfalen, Hessen, München oder der Pfalz - doch jedes Mal ist es der selbe Kack.”