VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Wenns nach der reinen Laufleistung gegangen wäre, dann hätte der TSV 1860 das Derby in Fürth eigentlich gewinnen müssen: Stefan Aigner & Co. waren in diesen 90 Minuten 110,57 Kilometer unterwegs - damit sind sie fast zwei Kilometer mehr gelaufen als der Sieger. Doch weil diese Statistik auch oft täuschen kann und die Löwen über weite Strecken plan- und ideenlos agierten, verloren sie mit 0:1. “Das Positivste war das Ergebnis”, sagte Kosta Runjaic am Montag, wohlwissend, dass die Fürther mit einer konsequenteren Chancenverwertung die Löwen mit drei bis vier Toren hätten heimschicken können. So aber verlor 1860 mit nur mit einem Tor Unterschied. Runjaic kennt die Gründe für die Pleite: “Wir haben im Spiel nicht den Zugriff gehabt, wir haben die Kompaktheit nicht hergestellt, die Zweikämpfe schlecht geführt und wir waren gedanklich einen Schritt langsamer als der Gegner. Wir müssen uns in vielen Sachen verbessern. Deswegen haben wir zurecht verloren.”

Dass der Fehlstart damit zusammenhängt, dass 1860 mit sieben Neuzugängen (u.a. Ivica Olic, Jan Mauersberger, Filip Stojkovic) in der Startelf antrat, will Runjaic nicht gelten lassen, auch wenn er weiß: “Dieser Haufen muss noch zusammenwachsen. Die Mannschaft kennt sich noch nicht - das ist Fakt. Und das wird auch in den nächsten Wochen so bleiben. Wir wissen, dass wir noch eine zeitlang brauchen. Ein Umbruch geht nicht von heute auf morgen. Wir haben unseren Kader nicht für den Moment zusammengestellt, sondern für die Perspektive.”

Unverständlich ist für den Trainer aber der sofort eintretende Löwen-Blues nach der ersten Saisonpleite: “Man hat die letzten zwei Jahre bei 1860 gegen den Abstieg gespielt. Nur weil wir Iviac Olic und Stefan Aigner verpflichtet haben, heißt das nicht im Umkehrschluss, dass wir um den Aufstieg spielen. Von mir wird man weder das Wort Aufstieg, noch das Wort Abstieg hören.”

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