VON MICHAEL SAILER

Daniel Bierofka schottet sein Team ab: Zwei schwergewichtige Securities bewachten am Freitagnachmittag vor dem Alles-oder-Nichts-Spiel gegen Paderborn (Sonntag, 15.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) die Tür zum Fünfer-Platz, auf dem sich die Löwen-Profis ungestört vorbereiten können. Spione aus Paderborn? Für sie hätte es kein Durchkommen gegeben.

Ganz anders beim FSV Frankfurt. Die Mainhessen absolvieren diese Woche ein Kurztrainingslager in der Sportschule Kaiserau - öffentlich. Die logische Konsequenz: Der kommende Gegner, Fortuna Düsseldorf, schickte seinen Chefscout Mark Ulshöfer zum FSV-Training. Die entrüsteten FSV-Verantwortlichen warfen den Fortuna-Spion kurzerhand vom Trainingsgelände. Laut “Bild” unterbrach Trainer Falko Götz zwischenzeitlich sogar das Training. Es kam zum lautstarken Disput zwischen den Parteien: FSV-Teammanager Mikayil Kabaca blaffte Ulshöfer an: „Finden Sie es nicht frech und respektlos, hier zu stehen? Verlassen Sie sofort das Gelände!“

Der Vorfall zeigt: Im Abstiegskampf wird mit harten Bandagen gekämpft. Gegenseitiges Ausspionieren und Unruhe stiften stehen auf der Tagesordnung. Dass die Sperenzchen des Fortuna-Chefscouts sogar zur Verzögerung des FSV-Trainings führten, zeugt von der Nervosität bei den Frankfurtern. Doch damit nicht genug beim letzten Löwen-Gegner der Saison: Falkö Gotz schmiss am Donnerstag gleich fünf Spieler aus dem Kader: Dani Schahin, Besar Halimi, Zsolt Kalmar, Joel Gerezgiher und Denis Mangafic durften nicht ins dreitägige Trainingslager mitreisen.

Der Trainings-Eklat in Frankfurt verdeutlicht: Die geheimen Einheiten bei Sechzig haben ihre Gründe. Die Löwen können sich in Ruhe auf die beiden Abstiegs-Endspiele gegen Paderborn und in Frankfurt (15. Mai) vorbereiten, ohne von der Konkurrenz gestört zu werden.