VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Aschfahl und demoralisiert saß Benno Möhlmann (61) oben auf dem Podest im Presseraum des Wildparks - und das wunderte keinen: Seine Mannschaft hatte sich am Sonntagnachmittag bei der 1:3-Pleite in Karlsruhe (Tor: Sascha Mölders) in einer erschreckenden Form präsentiert, so dass man große Angst um Münchens große Liebe haben muss. “Das war ein großer Rückschritt in dieser Phase, nicht nur vom Ergebnis, sondern auch von der Leistung her”, bilanzierte der Löwen-Trainer den blutleeren und niveauarmen Auftritt seiner Spieler im Wildpark: “Das werden wir intensiv aufarbeiten müssen, um in dieser Endphase so einen Auftritt nicht mehr hinzulegen.”

Wie schon beim 1:1 gegen Bielefeld erreichte auch in Karlsruhe kaum ein Löwen-Profi Normalform - und das in einem Abschnitt, wo es um die Existenz des Klubs geht. Innerhalb von sieben Minuten kassierte 1860 drei Gegentreffer. “So gewinnst du im Abstiegskampf kein Spiel”, erklärte Kapitän Christopher Schindler, der sich hinterher mit seinen Kollegen am Kurvenzaun stellte und sich in einer aufgehitzten Atmosphäre deutliche Worte vom weiß-blauen Anhang anhören musste. “Es ist klar, dass die frustriert sind”, sagte Schindler: “Die kommen mit 2000 Mann nach Karlsruhe und wir spielen Scheiße. Ich würde mit denen auch lieber feiern.” Doch wer feiern will, muss auch mehr investieren als die Gegner. Sechs Spiele bleiben noch, um die Rettung zu schaffen. Vielleicht sogar acht Spiele.

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