VON OLIVER GRISS

Heute beim Test im Sportpark Ismaning gegen den österreichischen Erstligisten SV Grödig (15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) darf sich 1860-Pechvogel Stephan Hain mal wieder über einen längeren Zeitpunkt zeigen - das hat Benno Möhlmann bereits versprochen.

Gut möglich, dass es dann bereits zu Hains’ Abschiedsvorstellung kommt, denn: Möhlmann hat den 27-Jährigen im Abstiegskampf offenbar nicht mehr groß auf der Rechnung: Hain ist nach Sascha Mölders, Rubin Okotie, Stefan Mugosa, Nico Karger nur noch Stürmer Nummer 5 bei den Löwen. Unter Möhlmann kam Hain nur auf einen einzigen Kurz-Einsatz - beim 0:3 kurz vor Weihnachten in Freiburg.

Überhaupt konnte Hain bei 1860 nie richtig Tritt fassen: In knapp drei Jahren kam er aufgrund von verschiedenen Knie-Operationen nur auf 24 Liga-Einsätze. Dabei erzielte der bodenständige und äußerst sympathische Niederbayer ein Tor. “Das ist eine bescheidene Quote. Das weiß ich selbst. Ich hätte mir das alles anders gewünscht”, erklärte Hain nun gegenüber dieblaue24: “Ich frage mich oft: Was habe ich verbrochen? Ich hatte vor 1860 nie größere Verletzungen, habe immer regelmäßig gespielt.” Die Augsburger hat Hain seinerzeit sogar in die Bundesliga geschossen…

Dass Hain bei 1860 nie richtig performen konnte, tut ihm persönlich sehr leid: “1860 ist so ein toller Verein. Ich hätte gerne etwas zurückgegeben.” Sein Vertrag läuft zum 30. Juni aus - und er weiß, dass danach Schluss ist: “Ich bin nicht so blauäugig, um zu wissen, dass es dann bei 1860 vorbei ist.”

Ans Karriereende denkt Hain, der seit Herbst 2015 Bachelor in Wirtschaft und Management ist und meist mit dem Fahrrad zum Löwen-Training kommt, trotz seiner schwierigen Zeit in München nicht: “Ich bin viel zu jung, um schon aufzuhören. Ich will es nochmal wissen. Ich weiß auch, dass ich bei der Suche nach einem neuen Verein auch keine großen Ansprüche stellen kann.” Regionalliga-Tabellenführer Jahn Regensburg soll derzeit die heißeste Adresse sein.

dieblaue24 meint: Möhlmann sollte Hain im Abstiegskampf nicht abschreiben. Der Stürmer ist nicht nur enorm laufstark, sondern bindet den Ball wie kein Zweiter bei 1860. Ein Vorteil, auch um Freistöße vor dem gegnerischen Tor rauszuholen.