VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, die Plakate in der Kurve werden 1860-Investor Hasan Ismaik freilich nicht gefallen haben. Während auf einem XXL-Banner zu lesen war: “Hasan, verpiss Dich!”, hielten 300 Fans in der Kurve Handzettel hoch mit dem Spruch: “Not welcome.” Sie zeigten das Konterfei von Ismaik - und das ist genau jener Mann, der dem TSV 1860 ein neues Stadion in München-Riem stiften will.

Dass ihm in seiner fast fünfjährigen Periode bei den Löwen erstmals der blanke Hass entgegen schlug, dürfte Ismaik leicht irritiert haben. Die 1860-Ultras sind offenbar nicht nur genervt von den ständigen Versprechungen des Investors, sondern auch von seiner sonderbaren Personalpolitik. Ismaik hatte am Freitag beim Fantreffen in Rudelzhausen die Ablösung der beiden Geschäftsführer Markus Rejek und Noor Basha gefordert.

Für 1860-Boss Peter Cassalette kommt dies im Fall von Rejek nicht infrage. “Es gibt derzeit keinen Anlass, Rejek zu entlassen”, sagte der 62-Jährige am Sonntag, “ich habe einen guten Eindruck von ihm und werde das von meiner Seite auch nicht vorantreiben.” Zu diesem Thema wollte sich Cassalette mit Ismaik am Sonntagabend im noblen Münchner Hotel “Mandarin Oriental” treffen. Klar ist: Blockiert der Präsident den Wunsch des Jordaniers, könnte Ismaik dies als Affront bewerten.

Möglicherweise läuft es aber auch auf einen Kompromiss hinaus, der folgendermaßen aussehen könnte: Basha muss sofort gehen - und Rejek (Vertrag bis Jahresende) könnte solange 1860-Geschäftsführer bleiben, bis die Lizenz unter Dach und Fach ist. Oder schafft es Cassalette sogar, Ismaik noch umzustimmen?

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