VON OLIVER GRISS

Nein, Benno Möhlmann (61) wird trotz der angespannten sportlichen Situation beim TSV 1860 nicht den Wüterich spielen. Der geplante freie Tag am Dienstag bleibt. “Ich kann die Mannschaft jetzt nicht nur rennen lassen. Wir haben noch nicht die Situation, in der ich alles nieder- und kaputthauen muss”, begründete der Löwen-Trainer am Tag nach der 0:3-Packung bei Union Berlin seine immer noch handzahme Art und fügt hinzu: “Wenn die Fans schon anfangen mit ‘Adios, Zweite Liga’, dann muss ich nicht auch noch mit Gewalt auf die Mannschaft einschlagen. Und die Worte der Fans, die sich die Spieler auf dem Weg in die Kurve gefallen lassen mussten, waren auch nicht so freundlich.”

“Absteiger, Absteiger!” schallte es aus dem mit 1600 Löwen-Fans besetzten Gästeblock - und das waren noch die freundlichsten Rufe. Ein Teil der Spieler drehte auf dem Weg zur Kurve prompt wieder um. “Ich habe nichts dagegen und hab das in meinem ganzen Leben als Spieler immer akzeptiert, wenn nach irgendwelchen schlechten Spielen Theater herrscht, aber wenn das Spiel läuft, würde ich gerne unterstützt werden. Das ist hier natürlich ein wenig verloren gegangen durch die letzten Wochen, Monate, Jahre. Das ist in Pauli - in einer ähnlichen Situation vor ein, zwei Jahren - anders gewesen. Dass die Fans frustriert sind, kann ich akzeptieren. Aber wenn du unter dem Spiel ein Banner rausholst, sind sie auch vorbereitet: Die wollen Programm machen. Wenn ich 100 Prozent mithelfen und unterstützen will, dann brauche ich keinen Banner. Ich habe keines dabei gehabt…”

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