VON OLIVER GRISS

Am Tag nach dem 0:3 bei Union Berlin trotteten die Löwen-Profis am Montagvormittag verspätet und frustriert aus der Kabine - aus gutem Grund: Benno Möhlmann versammelte zuvor seine Mannschaft zum internen Krisengipfel - aber nur einer redete: Der Trainer. “Das war ein Monolog”, verriet Möhlmann, der nicht verstehen kann, dass seine Mannschaft sich so emotionslos in der Hauptstadt präsentiert hat und am Ende wieder verlor: “Es ist nur noch nervig”, grantelte Möhlmann: “Wie heißt dieser Film? Täglich grüßt das Murmeltier - hier ist es wöchentlich so, weil es immer mit einer Niederlage endet…”

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Vor allem in der Anfangsphase stand 1860 im Stadion an der Alten Försterei völlig neben der Spur: “Wir haben keinen Zugriff bekommen, als wenn wir uns nicht aufgewärmt hätten und nicht gewusst hätten, dass der Platz schwierig zu bespielen ist und es nur über Kampf geht. Wir haben eigentlich eine Situation, in der jeder weiß um was es geht und dann fangen wir an. Und wenn du dann nachfragst, warum und weshalb das so ist, bekommst du von den Spielern nur Achselzucken.”

Für die Löwen war es die fünf Liga-Pleite in Serie, die Chancen auf den Klassenerhalt werden immer geringer. Dass 1860 überhaupt noch hoffen darf, liegt einzig und allein an der ebenfalls schwächelnden Konkurrenz, insbesondere an Duisburg (12 Punkte) und Paderborn (17 Punkte). Aus dem Vierkampf ist - weil Düsseldorf in Freiburg mit 2:1 gewann - nun ein Dreikampf geworden. Drei Mannschaften machen zwei Absteiger unter sich aus - nur einer kann es über die Relegation schaffen. Und was sagt Möhlmann dazu? “Wir haben noch nicht so Scheiße gespielt, dass wir aufgeben müssten”, erklärt Möhlmann: “Wir müssen einfach nur begreifen, dass Abstiegskampf auch Kampf heißt.” Viel Zeit bleibt nicht mehr.

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