Oliver Griss (Redaktionsleitung): Schon als Sechsjähriger kaufte der 71er-Jahrgang lieber die Münchner Boulevard-Zeitungen, um die Löwen-Artikel in sein 1860-Album zu kleben, anstatt Schokolade am Kiosk. In dieser Zeit war auch sein inzwischen verstorbener Großonkel Franz Hammerl (spielte von 1940 bis 1952 für die Löwen, ein Länderspiel) einer derjenigen, die Grissʻ Leidenschaft zu den Blauen angetrieben haben. Griss, der es in seiner aktiven Zeit beim ESV Freilassing selbst bis zur Landesliga schaffte, hat fast alle Höhen und Tiefen der Löwen hautnah miterlebt: Die Aufstiege 1991, 1993 und 1994. In Meppen verschaffte sich Griss sogar Eintritt zur Kabinen-Aufstiegsfete, als Nils Schlotterbeck gemütlich Zigarre rauchte und Andi Hartig auf dem Trikotkoffer trommelte. Im März 1999 ging Grissʻ großer Traum in Erfüllung: Vom Trostberger Tagblatt wechselte er als Löwen-Reporter zur Abendzeitung - zwölf Jahre lang berichtete er aus nächster Nähe jeden Tag über den TSV 1860. Selbst als ihn sein damaliger Redaktionsleiter in den Bereich FC Bayern abziehen wollte, stand es für Griss nicht zur Debatte, dem zweitklassigen Klub als Reporter untreu zu werden. In der AZ-Zeit entwickelte sich auch ein große Freundschaft zu Löwen-Idol Petar Radenkovic („Bin i Radi, bin i König“). Griss über den Giesinger Traditionsklub: „Sechzig ist wie das normale Leben: Einmal bist du unten und dann wieder oben. Aber eines steht fest: Wenn du einmal infiziert bist, kommst du von dieser Sucht nicht mehr los.“