VON OLIVER GRISS

Als die Löwen vergangene Saison in ähnlichen Schwierigkeiten waren, wie in dieser Spielzeit, trafen sie sich mit einigen potentiellen Neuzugängen - auch mit Zwetschge Misimovic. Bekanntlich ist der gebürtige Münchner einer der besten Spielmacher der letzten zehn Bundesliga-Jahren gewesen, mit dem VfL Wolfsburg auch Deutscher Meister geworden. Der bosnische WM-Teilnehmer, der damals zu haben war und für 10.000 Euro pro Spiel aufgelaufen wäre, hätte die größte Schwachstelle beim TSV 1860 beheben können: Die Ausführung der Standards. Doch seinerzeit sagte Ex-Sportchef Gerhard Poschner in seiner typischen Art: “Wir sind doch nicht beim American Football…”

Die nächste Fehleinschätzung. Ein Jahr danach ist an der Grünwalder Straße in diesem Bereich nichts besser geworden. Bezeichnend waren die Standards vor allem beim 0:1 gegen den FSV Frankfurt. Trainer Benno Möhlmann hat dieses Problem längst ausgemacht - auf dieblaue24-Nachfrage sagte er: “Unterm Strich kommt da zu wenig heraus. Das brauchen wir überhaupt nicht abzustreiten. Das hält die Statistik fest.” Nur zwei von 14 Treffer resultierten aus einem Freistoß oder Eckball.

Dass es nicht richtig klappt, führt Möhlmann auf die Nichteinhaltung der Vorgaben zurück. Manchmal entscheiden die sich auf dem Platz für eine Ausführung, die wir gar nicht ausgemacht haben”, sagte Möhlmann. Wie gegen die Frankfurter, als Maxi Wittek in der 90. Minute direkt aufs Tor schoss, anstatt zu Flanken. Auffällig auch: es kommt nicht selten vor, dass sich Michael Liendl und Daniel Adlung beim Freistoß gegenseitig auf den Füßen stehen. Möhlmann: “Man kann das besser machen als wir das machen…”

Fazit: Die Standards können nur besser werden - wie alles beim TSV 1860…