VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Am Dienstag um kurz nach 14 Uhr verschickte der TSV 1860 über seine Social Media-Kanäle folgende Nachricht: “Unsere Nummer 14, Krisztian Simon, wurde erfolgreich operiert! Wir wünschen ihm einen erfolgreichen Genesungsprozess!”

Pikant: Nicht 1860-Mannschaftsarzt Dr. Christian Mathonia nahm die ursprünglich für Donnerstag geplante Kreuzband- und Innenband-OP vor, sondern der ehemalige Löwen-Arzt Dr. Alois Engelhard operierte den ungarischen Nationalspieler.

Sei’s drum: Simon wird trotz des Ärzte-Wechsels bis Sommer 2016 ausfallen und nicht mithelfen können, damit der derzeitige Tabellen-Vorletzte TSV 1860 in der Zweiten Liga überlebt. Simon ist nicht der einzige Löwen-Patient. Die große Übersicht aus dem 1860-Lazarett:

Valdet Rama: Der albanische Nationalspieler, den Leistenbeschwerden spielunfähig setzen, wollte eigentlich in der Länderspielpause im Oktober zurück - doch die Genesung verzögerte sich. Mittlerweile kann Rama schon kleine Läufe absolvieren. Mit einem Comeback ist in den nächsten vier Wochen zu rechnen.

Stephan Hain: Der größte Pechvogel bei den Blauen. Seit Sommer 2013 ist der Niederbayer beiden Löwen. In dieser Zeit kam der Angreifer nur auf 27 Einsätze. Verletzte sich in dieser Saison beim 0:0 gegen Union Berlin - seitdem ist er außer Gefecht. Mittlerweile läuft der Ex-Augsburger wieder:”Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr noch eingreifen kann und meine Pechsträhne endgültig vorbei ist.”

Jannik Bandowski: Die Dortmunder Leihgabe wollte im Oktober eigentlich schon wieder auf dem Platz stehen - doch die Reha verlief nach seinem Ermüdungsbruch in der rechten Fußwurzel eher schleppend. Mittlerweile kann Bandowski, dessen Athletik dem TSV 1860 fehlt, immerhin schon wieder mit Reha-Trainer Hans Baudisch trainieren - auch mit dem Ball. Sein Comeback ist in den nächsten Wochen geplant.

Dominik Stahl: Nimmt nach einer Knie-OP im Sommer mittlerweile wieder am Mannschaftstraining teil - doch sein Rückstand ist unübersehbar. Wann er wieder auf Zweitliga-Niveau ist, ist derzeit fraglich. Seinen letzten Pflichtspiel-Einsatz hatte Stahl am 2. Juni - beim legendären 2:1-Relegationssieg gegen Holstein Kiel.

Romuald Lacazette: Der Sommer-Transfer ist eine Investition für die Zukunft und absolviert nach seinem Teilanriss des Syndesmosebands die ersten Einheiten wieder mit den Zweitliga-Profis - aber auch bei ihm nicht zu verleugnen: Bis der Franzose wieder eine Alternative für den Kader sein wird, können noch Wochen vergehen.

Gui Vallori: Unvergessen sein Tor der Leidenschaft im vergangenen Mai beim 2:1-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg - in diesem Spiel riss sich der Spanier aber leider auch das Kreuzband. Seitdem kämpft der 33-Jährige, ausgestattet mit einem Einjahres-Vertrag, verbissen um den Anschluss. Der Abwehrspieler, der rein äußerlich bereits einen austrainierten Eindruck macht, läuft inzwischen schon wieder. Demnächst dürfte der Ball dazu kommen. Ein Comeback in diesem Jahr ist allerdings unrealistisch.

Kai Bülow: Fehlt seit dem 7. Oktober mit einem Innenbandriss im Knie  - noch trägt der Relegations-Held seine Schiene. Ob es in diesem Jahr noch reicht, dürfte sich in den nächsten zwei Wochen entscheiden.

Rodnei: Wurde im Sommer von Ex-Sportchef Gerhard Poschner völlig unfit verpflichtet -seitdem hat der Brasilianer zwar das ein oder andere Spiel absolviert, doch nie in einem Zustand, wie man es sich bei 1860 eigentlich erwartet hat. Nun setzt den verletzungsanfälligen Ex-Salzburger eine Oberschenkel-Verletzung außer Gefecht. Der Zeitpunkt der Rückkehr ist völlig offen. Die Vorgabe von Benno Möhlmann: Rodnei soll nur wieder absolut fit auf den Platz zurückkehren. “Alles andere macht keinen Sinn”, sagt der Löwen-Trainer.

Vladmir Kovac: Der Lieblingsspieler von Ex-Trainer Torsten Fröhling riss sich Anfang Oktober das Syndesmoseband. Der Slowake ist immer noch mit einem Spezialschuh ausgestattet, um den Fuß zu sichern. Comeback erst im Jahr 2016.