VON OLIVER GRISS

Der Ex-Präsident glaubt, dass Ismaik mit der Ablehnung von Felix Magath dem Verein eine “historische Chance” verwehrt hat 

Sollte der TSV 1860 auch in Sandhausen (Dienstag, 17.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) leer ausgehen, wird womöglich ein Mann in den Mittelpunkt rücken, der nicht mehr Investor genannt werden will: Hasan Ismaik. Der Milliardär aus Jordanien muss dann entscheiden, wie er sein Investment retten will.

Das renommierte Fachblatt “Kicker” hat mit dem Arbeitstitel “50+1Nacht” die Probleme in der über vierjährigen Zusammenarbeit zwischen Ismaik und dem Verein beschrieben. Ex-Präsident Gerhard Mayrhofer behauptet im “kicker”: “Ismaik hat nie investiert, er hat allerhöchsten Defizite ausgeglichen. Der Mehrheitsgesellschafter hat offensichtlich keine Idee, was er mit 1860 machen möchte und ist deshalb auch nicht gewillt, sich mit dem Verein intensiver zu befassen und treibt den Verein damit in die Handlungsunfähigkeit. Diese Mischung ist absolut toxisch und wird für 1860 auf Dauer tödlich sein.” Explosive Aussagen von Mayrhofer.

Auch das könnte Sie interessieren: Holt 1860 Ex-WM-Star Cacau? 

Ismaiks Auge Noor Basha widerspricht heftigst: “Es ist unglaublich, dass Mayrhofer sagt, Ismaik sei ein Investor, der nicht investiere. Allein in den letzten zweieinhalb Jahren hat Ismaik cirka 15 bis 16 Millionen Euro ausgegeben.”

Dass Ismaik zudem Felix Magath abgelehnt hat, findet Mayrhofer absurd, zumal der Ex-Bayern-Trainer für das Jahressalär von 200.000 Euro bei 1860 gearbeitet hätte. “Magath hätte einen Quantensprung bedeutet. Er hat exzellente Kontakte, hätten neben dem sportlichen Know-how auch für eine Aufbruchstimmung und für den ein oder anderen neuen Sponsor gesorgt”, sagte Mayrhofer dem “kicker” und fügte hinzu: “Für 1860 war das eine historische Möglichkeit, einen der ganz großen Namen des deutschen Fußballs zu gewinnen. Doch Ismaik wollte ihn nicht, und Basha hat das Ganze von Anfang an torpediert.”

Der Klub steht jetzt am Scheideweg - Schuld ist auch die 50+1-Regel. “Mayrhofer: “Die 50+1-Regel bei 1860? Wie soll das gehen? Bei einer finanziellen Abhängigkeit des Mehrheitsgesellschafters ist 50+1 reine Makulatur. Die DFL sollte diese Regelung komplett fallen lasen, weil sie absurd ist.” Auch Löwen-Geschäftsführer Markus Rejek unterstützt die Sichtweise des Ex-Präsidenten: “Die 50+1-Regel, so wie sich aktuell gestaltet und gelebt wird, ist nicht mehr zeitgemäß.”

Wie sehen Sie die Zusammenarbeit zwischen Ismaik und 1860? Diskutieren Sie mit!