VON OLIVER GRISS

Der Löwen-Trainer, der sich Geduld vom Umfeld wünscht - will langfristig bei 1860 arbeiten - keine Ausstiegsklausel für Wolf

Sollte der TSV 1860 in Düsseldorf (Sonntag, 13.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker) verlieren, droht dem Verein im schlimmsten Fall sogar die rote Laterne in der Zweiten Liga. Torsten Fröhling verteidigt seinen Kurs im Gespräch mit der “SZ” und wünscht sich Geduld vom bekanntlich unruhigen 1860-Umfeld:” Ich weiß auch, dass wir die nächsten 15 Spiele nicht alle verlieren dürfen. Aber der Plan ist auf zwei, drei Jahre angelegt.”

Die Löwen wollen künftig verstärkt auf ihre eigene Nachwuchsarbeit setzen anstatt teure “Stars” einzukaufen. Aus diesem Grund sei es zuletzt nicht sinnvoll gewesen, einen weiteren Stürmer zu verpflichten. Es sei denn, der Klub hätte - so Fröhling - “richtig Kohle in die Hand, um beispielsweise einen Simon Terodde zu  bekommen.” Dass Investor Hasan Ismaik nicht in Spielerbeine investiert, stört Fröhling nicht: “Wir haben nicht diese 20, 30 Millionen, um zu sagen: Wir kaufen jetzt genau die, die wir brauchen und das Niveau für oben haben.”

Positiv findet Fröhling auch, dass der Verein in der vergangenen Saison durch das Stahlbad Relegation musste: ”Ich glaube, wenn wir nicht in die Relegation gegangen wären, wäre die Saison vielleicht schnell als Betriebsunfall abgehakt gewesen. So aber sind wir mal richtig auf die Fresse gefallen!”

Weniger Verständnis hat der Löwen-Trainer dagegen für den Poker um Marius Wolf, dessen Berater zuletzt auf eine Ausstiegsklausel in niedriger Millionen-Höhe pochten. “Wir wollen keine”, sagt Fröhling: “Und selbst wenn: Ich wäre doch als Spieler stolz, wenn ein Klub für mich zehn Millionen Euro bieten würde! Dann wüsste ich immerhin, dass ich dort auch spielen darf und nicht auf der Bank sitze.”

Seine eigene Zukunft sieht Fröhling bei 1860 - gerne auch längerfristig: “Ich würde gerne lange bleiben, die können mir gerne einen Acht-Jahres-Vertrag geben…”

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