VON OLIVER GRISS

Die “BILD” schreibt nach Julian Weigls traumhaften Bundesliga-Debüt für Borussia Dortmund: “In seinem ersten Bundesligaspiel zeigte Weigl einen Auftritt ohne Fehler. Über 95 Prozent angekommene Pässe. Ligaweit der beste Wert des 1. Spieltags!” BVB-Manager Michael Zorc lobt den 19-jährigen Ex-Löwen nach dessen Einstand über den grünen Klee: “Julian war eigentlich ein Perspektiv-Projekt. Es ist schon erstaunlich, wie schnell er dieses Niveau angenommen hat. Ihm tut gut, dass er hier einen Rahmen hat, in dem sein Passspiel und seine Übersicht sehr schnell zum Tragen gekommen sind.“ Und der neue BVB-Trainer Thomas Tuchel erklärt: “Julian ist ein fleißiger Lerner und wohlerzogener junger Mann.”

Weigl, der 2,7-Millionen-Einkauf aus Ostermünchen, sticht die Konkurrenz aus, u.a. die beiden Nationalspieler Sven Bender und Gonzalo Castro, der im Sommer für 11 Millionen von Baver Leverkusen kam.

Weigl - und der wundersame Aufstieg. Während der U20-Nationalspieler bei den Löwen meist nur Mitläufer war und die kurzzeitige Beförderung zum Kapitän ihn in seiner Entwicklung bei 1860 eher schadete, startet Weigl bei Borussia Dortmund jetzt so richtig durch. “Das ist doch cool, ich freue mich für den Jungen. Wir wissen alle, was Ju kann”, schwärmte sein Ex-Trainer Torsten Fröhling - und fügt hinzu: “Es hört sich zwar doof an, aber Erste Liga ist schon einfacher zu spielen. Zweite Liga ist mehr auf die Physis aufgebaut, in der Ersten Liga wird mehr Fußball gespielt. Das liegt ihm schon.”

Doch warum haben die Löwen Weigl (24 Saisoneinsätze, eine Vorlage in 2014/2015) trotz Vertrags bis 2017 verkauft? Einerseits wollte Weigl den Klub verlassen, anderseits brauchte 1860 das Geld. Im Falle des Abstiegs wäre der U20-Nationalspieler ablösefrei gewesen. Und genau diese finanzielle Pleite wollte sich Ex-Sportchef Gerhard Poschner ersparen. Immerhin: Nach dieblaue24-Informationen partizipiert 1860 an einem Weigl-Weiterverkauf.

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