VON OLIVER GRISS

Seit Sigi Schneider beim TSV 1860 Interims-Präsident agiert, ist ein Phänomen zu erkennen: Es herrscht Ruhe  an der Grünwalder Straße. Dennoch schließt der CSU-Politiker ein Weitermachen beim Traditionsverein aus. “Aufgrund meiner persönlichen Situation ist es nicht möglich, dieses Amt über einen längeren Zeitraum auszuführen”, sagt Schneider am Mittwoch im Interview mit München.tv-Chefredakteur Jörg van Hooven für die Sendung “Menschen in München”, die heute um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird.

Gleichzeitig schließt Schneider ebenfalls aus, dass Felix Magath Nachfolger des zurückgetretenen Sportchefs Gerhard Poschner wird: “Ich habe mit Hasan Ismaik darüber noch nie gesprochen. Wir wollen die Entscheidungen gemeinsam treffen. Magath ist derzeit kein Thema bei uns. Wir haben mit Torsten Fröhling einen erfolgreichen Trainer.”

Dafür sollen bei 1860 schnellstmöglich neue Spieler her: “Wir sind an einigen Spielern dran. Ich hoffe, dass wir in nächster Zeit Vollzug melden können. Wir brauchen noch zwei, drei Spieler - unser Kader ist nicht so breit.” Und Schneider vertraut zunächst bis zum Ende der Transferperiode der Nase von Ex-Profi Necat Aygün: “Aygün hat unser Vertrauen. Die große Kunst ist nicht, große Namen zu verpflichten, sondern Spieler, die bei uns reinpassen.”

Dass der Verein sich selbst als Ausbildungsklub sieht und nun verstärkt auf die Jugend setzt, findet Schneider großartig: “Gegen Hoffenheim waren fünf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in der Start-Formation - und die Ersatzbank war durchwegs mit Spielern aus der U21 besetzt. Das ist doch toll. Hier leistet unser Nachwuchszentrum hervorragende Arbeit.” Schneider gab gegenüber München.tv auch zu, dass es “ein Fehler war, in der vergangenen Saison 13 Spieler aus allen Herren Ländern” einzusammeln. Schneider: “Unser Weg muss sein, dass wir auf bayerische Spieler setzen. Unser größtes Kapital sind aber die Fans.”

Sollte Schneider überredet werden, als Präsident bei 1860 zu kandidieren? Diskutieren Sie mit!