VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Der irre Pokal-Triumph gegen die Millionen-Truppe 1899 Hoffenheim (2:0) - er war einer der wenigen Highlights für die geschundene Löwenseele in den letzten Jahren. Die Sechziger, für die Daylon Claasen und Fejsal Mulic trafen, stehen mit diesem Erfolg zum neunten Mal in Folge in der zweiten Runde. Wir haben die Stimmen zu diesem großartigen Sieg in der Allianz Arena:

Torsten Fröhling: “Ich bin sehr glücklich. Die Mannschaft hat sich endlich mal belohnt. Ich habe vor dem Spiel gesagt, die Chancen stehen 50:50. Wir sind schon im Spielrhythmus, das wollte ich ein bisschen ausnutzen und habe es der Mannschaft auch so verkauft. Wir wollten von Anfang an zeigen, das wir weiterkommen wollen. Wir haben ganz schnell die Zuschauer auf unsere Seite bekommen, die uns sensationell unterstützt haben. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Wir konnten die Qualität gegen einen sehr starken Gegner, der aber noch nicht bei 100 Prozent ist, über weite Strecken hochhalten. Wir dürfen aber nicht einen Millimeter nachlassen, sondern weiter so geschlossen auftreten, denn wir haben in der Liga noch null Punkte.”

Christopher Schindler: “Wir standen so kompakt, dass es egal ist, ob ein Volland, Schwegler oder Kuranyi kommt. Wenn wir zwei, drei Spieler immer in Ballnähe haben, wir es für jeden noch so guten Spieler schwer. Das haben wir über sehr weite Strecken des Spiels geschafft. Im zweiten Durchgang hatten wir etwas mit der Kraft und mit der Luft Probleme, da hatten sie uns hinten reingedrückt, ohne richtig gefährlich zu werden. Zum Glück konnten wir nach der Führung noch einen Konter setzen. Wir waren sehr bissig, sehr konzentriert und sehr wach.  Ich bin glücklich, dass wir ein positives Ergebnis liefern konnten, darauf kommt es an im Fußball. Jetzt müssen wir den Schwung in die Liga mitnehmen. Keinen Zentimeter abrücken, sondern noch mehr investieren. Wir haben eine lange Trainingswoche. Wir werden sehr hart arbeiten, um auch in der Liga endlich ein Erfolgserlebnis zu feiern.”

Marius Wolf:  „Das war wieder ein Wahnsinnsspiel. Gegen ein Team, das so viele super Fußballer in seinen Reihen hat, haben wir nur eine Chance zugelassen. Wichtig war, dass wir bei diesen Temperaturen in Führung gegangen sind. Auch in Nürnberg können wir drei Punkte holen, wenn jeder für jeden kämpft. Das war gegen Hoffenheim eine super Leistung. Wir brauchen uns vor niemanden zu verstecken.”

Stefan Ortega: “Wenn man gegen einen Bundesligisten gewinnt und eine Runde weiterkommt, darf man schon zufrieden sein. Dass wir nicht ganz blind sind, ist uns auch allen klar. Es hat schon einen Grund, dass wir zumindest in der Zweiten Liga spielen und dazu auch eine Berechtigung haben, den Beruf auszuüben. Wir haben in der letzten Zeit immer nur auf die Fresse gekriegt, haben uns irgendwie gerettet. Jetzt sind wir recht schlecht gestartet, da sagt man sich auch irgendwann: Lass die komischen Leute mal reden und zeigt es denen mal. Für mich kam es nicht überraschend.”

Kevin Volland: “Es ist immer bitter, wenn du in der ersten Runde ausscheidest. Egal, gegen wen. Klar ist die Enttäuschung groß. Wir haben hektisch gespielt, hatten zu viele Ballverluste. Das Spiel ging hin und her, es war alles ein bisschen planlos. Es ist noch ehr viel zu tun bis nächste Woche. Die Löwen wussten, wo sie stehen, die hatten schon zwei Ligaspiele. Ich habe schon vorher gesagt, dass es ein schweres Spiel wird. So kam es auch. Die Löwen haben es gut gemacht und haben verdient gewonnen.”

Markus Gisdol: ”Es ist uns heute nicht gelungen, einen Spielrhythmus zu finden. Wir haben nicht zielgerichtet genug gespielt und dem Gegner immer wieder die Möglichkeit gegeben, sich zu organisieren. Dadurch und weil wir zu träge waren, konnten wir keine Torchancen herausspielen. Wenn du dann in Rückstand gerätst, ist es sehr schwer, zurückzukommen. Es war ein deutlicher Ticken zu wenig von uns - vor allem in der Durchschlagskraft. Ich möchte keine Entschuldigungen suchen, es war einfach zu wenig von uns. Der Sieg von 1860 geht in Ordnung.

Kevin Kuranyi: ”Ich wollte der Mannschaft helfen, aber ich habe natürlich noch Nachholbedarf bis ich topfit bin. Für eine halbe Stunde war es okay. Gegen Leverkusen müssen wir unseren Plan besser umsetzen und aggressiver auftreten. Es war natürlich schön, wieder in Deutschland auf dem Platz zu stehen, aber ohne den Sieg ist das nichts wert.”

Was erwarten Sie von den Löwen jetzt in der Liga? Diskutieren Sie mit!