VON OLIVER GRISS

Michael Hofmann (42) liebt es, auf dem Fußballplatz zu arbeiten - doch die Aufgabe beim Landesligisten Kirchheimer SC hatte ihm zuletzt schwer zugesetzt. Und so gab der 42-jährige A-Schein-Inhaber am Sonntag nach der 2:5-Heimpleite gegen Holzkirchen, dem ersten Spieltag, entnervt auf. “Mein Rückzug hat persönliche Gründe”, sagte der ehemalige Bundesliga-Torwart des TSV 1860 am Montagmittag gegenüber dieblaue24: “Für viele ist der Zeitpunkt vielleicht überraschend - für mich nicht. Diese Entscheidung hat nichts mit dieser einen Niederlage zu tun, sondern mit einem Prozess über Monate.”

Was genau vorgefallen ist, darauf will der gebürtige Franke nicht näher eingehen. “Ich bin kräftemäßig an meine Grenzen gestoßen, weil ich ja neben dem Trainerjob auch noch für eine Fußballschule arbeite”, verrät Hofmann und betont: “Ich bin ein Trainer, der sich für nichts zu schade ist. Auch nicht für die 6. Liga. Ich habe ab und zu selbst die Trikots gewaschen, Bälle besorgt oder meine Frau hat Kuchen gebacken. Alles Dinge, die nicht selbstverständlich sind. Aber es muss auch mal was von den Spielern zurückkommen, sie müssen gewinnen wollen. Und das war nicht immer der Fall.  Es bringt doch auch nichts im Amateurfußball, die Spieler mit Strafen zu sanktionieren: Die meisten sind doch alles Studenten…”

Hat Hofmann die Schnauze voll vom Amateur-Fußball? “Nein”, entgegnet er, “meine Arbeit liegt jetzt primär bei munichsoccercamp…”