VON OLIVER GRISS

Am Freitagabend feierte Karsten Wettberg (72) mit seinem ATSV Kelheim den Aufstieg in die Landesliga nach. Es war der insgesamt 54. (!) Aufstieg oder Pokalsieg seiner Trainerkarriere - doch ein Termin an der Grünwalder Straße 114 ist dem “König von Giesing” dennoch wichtiger: Der Protest am Samstag ab 12.30 Uhr gegen Sportchef Gerhard Poschner, den er mit anderen Löwen-Helden wie Peter Grosser, Hansi Rebele oder Thomas Miller besuchen wird. Wettberg dazu am Freitag gegenüber dieblaue24: “Es darf ein ‘weiter so’ nicht geben. Dazu ist zu viel passiert in der vergangenen Saison. Sechzig ist immer mehr zum Versuchslabor verkommen. Es müssen endlich Leute mit Stallgeruch und Vita in so verantwortungsvolle Positionen wie die des Sportdirektors. Der Verein darf nie wieder auf Quereinsteiger setzen.”

Was Wettberg Poschner neben dessen desaströser Einkaufspolitik noch immer nicht verziehen hat, sind die Abschiede der Urgesteine Gabor Kirlay und Benny Lauth im Sommer 2014. “Wie Kiraly und Lauth rausgeekelt wurden”, schimpfte der 72-Jährige, “das hatte überhaupt keinen Stil. Das ist nicht Sechzig-Like. Die Löwen sind nicht einfach nur ein Fußball-Klub, sondern eine Lebenseinstellung. Dieser Verein ist unser aller liebstes Baby. Ich erwarte mehr Respekt gegenüber dem Geleisteten. Mich hat es auch nicht gewundert, dass wir Daniel Halfar nicht bekommen haben. Wie er vom damaligen Geschäftsführer Robert Schäfer verjagt wurde, das hat er natürlich nicht vergessen…”

Dass die eigentlichen Initiatoren der Poschner-“Demo” die Veranstaltung zunächst abgesagt haben, wundert Wettberg nicht: “Das ist typisch für Sechzig, dass versucht wurde, eine Veranstaltung heimlich abzublasen. Aber wenn Franz Hell und Roman Wöll die treibenden Kräfte sind, dann ist das für mich eine seriöse Sache. Sie beide leben, lieben und leiden 1860. Ich hoffe, dass möglichst viele Fans kommen.”