VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Torsten Fröhling hat aus dem erfolgreichen Testspiel in der Länderspielpause gegen den russischen Spitzenklub Rubin Kazan (1:1)  viele neue und positive Erkenntnisse ziehen können. Vor 400 Zuschauern am Samstag im Sportpark in Heimstetten gab es vier Gewinner - aus unterschiedlichsten Gründen:

Rodri: Der 24-jährige Stürmer kann’s nicht nur in den Leih-Schuhen von Toni Annan - wie beim 1:1 in der Liga gegen Aalen, sondern auch in eigenen Tretern. Allerdings erzielte der Sommer-Neuzugang, dem von vielen “Experten” schon die Liga-Tauglichkeit abgesprochen wurde, auch das 1:0 gegen Rubin per Kopf. Nach einer schönen Flanke von Daniel Adlung nickte der ehemalige Primera Division-Spieler aus einem Meter ein. Aber nicht nur wegen seines Tores gefiel der Spanier: Er rackerte viel für seine Kollegen und spielte sehr mannschaftsdienlich. Rodri scheint also mehr als nur ein Platzhalter für den derzeit verletzten Rubin Okotie zu sein.  Die dieblaue24-Prognose: Wird noch das ein oder andere Tor im Abstiegskampf für 1860 erzielen.

Edu Bedia: Der 1860-Spielmacher begann sehr arrogant und quasi ohne Zweikampfhärte, steigerte sich dann aber schnell. Je länger das Spiel dauerte, desto besser wurde der ehemalige U21-Nationalspieler. Ein Fußballer, der mit seiner Software und seinem linken Fuß wirklich alles kann. Eigentlich ein Spieler mit Erstliga-Format. Die dieblaue24-Prognose: Wenn Bedia noch effizienter und zielstrebiger wird, dann werden die Fans noch viel Freude an ihm haben.

Toni Annan: Der ehemalige Nationalspieler aus Ghana, WM-Teilnehmer von 2010, zeigte gegen Kasan, dass er für ständige Reservistenrolle bei 1860 zu schade ist. Zwar begann der 28-Jährige fahrig, doch von Minute zu Minute steigerte sich Annan. Wie eine Zecke saugte er sich ins Spiel, gab keinen Ball auf - und zeigte zudem, dass er die Spieleröffnung beherrscht. Selbst im Luftkampf deutlich verbessert als in seinen ersten Spielen. Die dieblaue24-Prognose: Bekommt er das Vertrauen, wird er im Abstiegskampf für 1860 noch wichtig.

Vladimir Kovac: Nachdem der 23-jährige Slowake (kam vor zwei Jahren aus Wolfratshausen) bei seiner Profi-Premiere die Anfangsnervösität abgelegt hatte, beackerte der U21-Verteidiger die rechte Abwehrseite der Löwen - und konnte dabei durchaus gefallen. Für Torsten Fröhling dürfte dies auch eine Bestätigung seiner Einschätzung gewesen sein, schließlich gilt er seit anderthalb Jahren als Kovac’ Förderer. “Vladi hat eine ordentliche Leistung gezeigt. Darauf lässt sich aufbauen”, sagte Fröhling hinterher gegenüber dieblaue24: “Er bringt von der Physis her was mit. Er läuft eben auch bis zur Grundlinie zurück.“ Allerdings macht der Löwen-Trainer seiner “Entdeckung” aus der Regionalliga nicht allzu große Hoffnungen, dass er bis zum Saisonende auch zu seiner Zweitliga-Premiere kommt, zumal Gary Kagelmacher rechts hinten gesetzt ist. Fröhling: “Ich werde jetzt keine Experimente mehr machen, dafür sind die nächsten Wochen zu wichtig. Aber Vladi hat gezeigt, dass er bereit steht.” Die dieblaue24-Prognose: Ein Spieler, der aufgrund seiner Lernwilligkeit gute Chancen hat, dass sein Amateurkontrakt (bis Sommer) in einen Jungprofi-Vertrag umgewandelt wird.

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