VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Der Löwen-Geschäftsführer über die Stadion-Problematik - und sein Dankeschön an Ismaik

Markus Rejek ist in keiner glücklichen Lage. Einerseits gibt der Sport keinen Anlass zur Freude, andererseits drückt finanziell der Schuh - und das  aus gutem Grund: Die Allianz Arena ist nicht nur zu teuer, sondern auch nicht profitabel. Gegenüber der “AZ” sagte der 1860-Geschäftsführer nun:  ”Im Vergleich zu Liga-Konkurrenten, die ähnliche Stadionkosten haben, haben wir einen klaren Wettbewerbsnachteil, weil wir im Gegensatz zu unserer Konkurrenz nicht über diese Erlöse verfügen können.”

Dass die Löwen nur 1,5 Millionen Euro Stadion-Miete an den FC Bayern entrichten, darüber konnte Rejek freilich nur schmunzeln:  ”Klar ist, dass die Kosten der Allianz Arena nicht nur die Summe umfassen, die wir an den FC Bayern entrichten. Es fallen darüber hinaus noch weitere höhere Kostenpositionen an, zum Beispiel für das Catering. Die Kosten alleine sind aber nicht das Problem. Man muss es unter eine saubere, betriebswirtschaftliche Betrachtung stellen. Uns fehlen die Erlöse aus Namensrechten, Logen, Catering, Lieferrechten und so weiter. Daraus ergibt sich ein strukturelles Defizit.” Rund 4,8 Millionen Euro bezahlt 1860 jährlich für die Allianz Arena. Das ist zwar deutlich weniger als zu Anfang, doch immer noch zu viel für die klammen Löwen.

Gleichzeitig dementierte Rejek in der “AZ” eine “TZ”-Meldung, dass die finanzielle Rettung im Falles des Klassenerhalts schon gesichert sei: “Das ist definitiv nicht korrekt. Die DFL hat gerade erst mit der Prüfung der 36 Erst- und Zweitliga-Vereine angefangen. Vor Mitte April wäre es vermessen, mit einer Rückmeldung zu rechnen.”

Die Hoffnung, dass der Fehlbetrag von rund zwei Millionen Euro noch ausgeglichen wird, ruht erneut auf Hasan Ismaiks Spendierfreudigkeit. Rejek dazu: “Die Löwen-Familie muss Hasan Ismaik dankbar sein. Ohne ihn wäre es für 1860 nicht möglich, Zweite Liga zu spielen. Das ist Fakt. Dass es immer die Möglichkeit gibt, mehr zu investieren, ist klar. Trotzdem war er immer da und hat gesagt: Ich helfe. Das muss man ihm sehr hoch anrechnen. Da hätten andere Investoren sich vielleicht anders verhalten. Das erklärt, dass er jetzt nicht einfach Geld raushaut, sondern schaut, wie sich die Dinge entwickeln.”

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