VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Nein, seinen Witz hat Torsten Fröhling auch nach seiner ersten Niederlage als Cheftrainer des TSV 1860 nicht verloren. “Ich habe meine Familie gestern nach fünf Wochen wieder gesehen”, sagte der 48-Jährige lachend, “…und meine Familie hatte während des Spielauch gleich das Vergnügen vor Werner Lorant auf der Tribüne zu sitzen…”

Und wer den Kulttrainer des TSV 1860 (“Diese Mannschaft kann keinen Abstiegskampf”) kennt, weiß: Bei der lorantschen Analyse bleibt kein Stein auf dem anderen. Und viel hätte selbst ein möglicher Tribünennachbar Fröhilng an diesem Nachmittag Lorant nicht widersprechen können, gab er doch selbst zu: “Wenn du zwei Tore daheim machst, musst du eigentlich gewinnen.” Doch weil 1860 sich in der Abwehr-Arbeit nicht zum ersten Mal in dieser Saison dilletantisch anstellte, kassierten die Löwen drei billige Tore in der Allianz Arena.

Allerdings reagiert Fröhling empfindlich, nun wieder alles in Frage zu stellen. “Ich  sehe nicht ein, dass alles schlecht gemacht wird. Das akzeptiere ich nicht. Da schütze ich meine Jungs”, sagte der ehemalige U21-Trainer des TSV 1860 und betont: “Wir fangen nicht wieder bei Null an, sondern bei Plus. Die Mannschaft lebt. Fußball ist ein Ergebnissport - das wissen wir. Wir haben nicht gut gegen St. Pauli gespielt, wir haben einen Punkt gegen den Ersten Ingolstadt geholt - und jetzt haben wir gegen den Elften Sandhausen verloren, das 2015 bislang die beste Mannschaft stellt.”

Der Abstiegskampf erfordert aus Fröhlings Sicht bis zum 34. Spieltag vor allem akribische Arbeit und Ausdauer:  ”Es wird ein Vierkampf um Platz 15 - und auf dem wollen wir am Ende stehen. Wir haben immer gesagt, dass es  allein mit Glück nicht funktioniert.  Wenn man die ersten zehn Minuten rausnimmt, dann war die erste Hälfte das beste seitdem ich Trainer bin - vom Fußballerischen her. Sandhausen macht aus vier Chancen drei Tore - und wir waren halt dieses Mal die Doofen.”

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