VON OLIVER GRISS

Als Trainer Markus von Ahlen nach dem peinlichen 0:4 gegen die Amateure des VfB Stuttgart vom Einserplatz Richtung Kabine trottete, rief ihm ein entsetzter Löwen-Fan zu: “Bei Cirkus Krone suchen sie noch einen Zirkusclown - das wäre was für dich…”

An der Grünwalder Straße liegen schon am zweiten Arbeitstag die Nerven blank. Zu groß ist die Angst im Löwen-Umfeld, dass der Verein elf Jahre nach dem Bundesliga-Abschied nun auch in die Dritte Liga absteigt, ohne es zu merken. Wie sich die Mannschaft gegen die Schwaben präsentierte, grenzte teilweise an Arbeitsverweigerung: Ideenlos und planlos ergaben sich Schindler & Co. gegen die engagierteren Stuttgartern ihrem Schicksal. ”Da war viel zu wenig Leben drin. Es ist sehr ärgerlich, dass wir am 9. Januar drei Weihnachtsgeschenke verteilt haben. Wir haben noch viel Arbeit vor uns”, erklärte von Ahlen hinterher und ergänzte: “Für mich war wichtig, dass ich sehe, wer wo steht. Wir dürfen nicht vergessen, dass es erst der zweite Trainingstag war. Für mich ist es ein Testspiel. Ich werde aber mit der Mannschaft reden.”

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Während von Ahlen seine Enttäuschung vor den Reportern nicht verbergen konnte und Sportchef Gerhard Poschner lieber ganz schwieg, stellte sich  Investoren-Vertreter Noor Basha einigen frustrierten Löwen-Fans und versuchte die aufgehetzten Gemüter zu beruhigen: “Wir können nicht nach jeder Niederlage das Personal wechseln.”  Doch klar ist auch:  Wenn man jetzt den Ernst der Lage verkennt, geht es schnurstracks in die  Dritte Liga…

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