VON OLIVER GRISS

Wenn man 1860-Sportchef Gerhard Poschner einen Vorwurf machen muss, dann jenen, dass er im Sommer nicht darauf geachtet hat, dass die Mannschaft genügend Führungskräfte hat. Einer aber, der zweifelsfrei auf dem besten Weg, zu einer Persönlichkeit zu reifen, ist Torwart Stefan Ortega. Trotz seiner 22 Jahren übernimmt er schon Verantwortung. Wie nach dem 1:2 gegen Nürnberg, als er hinterher im Pressebereich vor Wut schäumte: “Wir sind völlig im Arsch da unten. Alle lachen über uns. Es muss jetzt einen Riesen-Knall geben. Jeder im Verein – von der Putzfrau bis zum Präsidenten – muss an einem Strang ziehen.”

Bei einigen im Verein kam diese Offenheit nicht so gut an - dabei hatte Ortega eigentlich nur die Wahrheit gesagt. Und deswegen sagte Ortega am Donnerstag zu dieblaue24: “Ich würde diese Worte auch heute wieder so wählen. Ich stehe zu meinen Worten. Unsere Situation tut mir weh, ich habe das in der letzten Saison in Bielefeld erlebt. Ich wünsche das keinem.”

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