VON OLIVER GRISS

Der Fotograf wollte kurz nach der Wiederwahl mit 65,3 Prozent der Stimmen ein Jubel-Foto von Gerhard Mayrhofer im Kulturzentrum Taufkirchen und so fragte er ihn: “Können Sie mal lachen?” Der 1860-Präsident antwortete kurz und höflich mit einem “Nein”. Zu sehr ist der 52-Jährige angeschlagen von den letzten Monaten. “Ich bin körperlich und mental am Ende”, gibt er zu. Der Prozess-Irrsinn mit Vereinsmitglied Helmut Kirmaier hat ihm zusehends zugesetzt.

Deswegen war es Mayrhofer am Dienstagabend auch ziemlich egal, dass er die überragenden 96 Prozent der Wahl im Sommer 2013 durch die Mitglieder nicht mehr bestätigen konnte und bei der Delegiertenversammlung reichlich Verluste hinnehmen musste. “Es gibt nun ein klares Votum für dieses Präsidium. Damit sollte Kirmaier klar sein, dass er keine Mehrheit mehr beim TSV 1860 hat“, sagte Mayrhofer: „Wir haben jetzt Rechtssicherheit und können weiter daran arbeiten, den Verein in eine gesunde Spur zu bringen. Kirmaier war für den Verein ein riesengroßer Bremsklotz.“

Auch Guido Kambli, der Vereinsanwalt, war hinterher zufrieden: “Damit ist der Präsident nach alter und neuer Satzung im Amt. Jetzt sollte man sich die Hand reichen - dafür ist es nie zu spät.” Aber ob das beide Seiten überhaupt wollen?

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