VON OLIVER GRISS UND PHILIPPE RUIZ (FOTO)

Als das Spiel vorbei und mit 2:5 verloren war, lief Markus von Ahlen (43) erst so richtig heiß: Nachdem Rubin Okotie nach der Pokal-Pleite gegen Freiburg wutschnaubend in Richtung Trainerbank stapfte, musste der Löwen-Trainer den Österreicher mit deutlichen Worten motivieren, damit Okotie nicht den direkten Weg in die Kabine wählte, sondern sich erst noch bei den treuen Fans in der Nordkurve bedankte. Hier hatte von Ahlen Überzeugungsarbeit leisten können, die allerdings im Wettkampf noch nicht zu sehen ist.

Seit von Ahlen nach dem Ende von Ricardo Moniz zum Cheftrainer beim TSV 1860 aufgestiegen ist, bleiben die Erfolge aus: 1:4 in Aue, 1:2 gegen Braunschweig - und nun 2:5 gegen Freiburg. Eine Bilanz, die dem Umfeld Angst macht und Markus von Ahlen in der blauen Fanszene den Namen “Markus von Sieglos” verschafft. Gelingt dem Ex-Profi noch rechtzeitig die Wende an der Grünwalder Straße? Ein eigenes Profil hat der Jahrgangsbeste des Trainer-Lehrgangs 2006 noch nicht gefunden. Für welchen Fußball steht von Ahlen?

Der Ex-Profi des VfL Bochum verweist gebetsmühlenartig darauf, dass man “Geduld” haben müsse und ein Umbruch auch bei den Löwen Zeit erfordere: “Ich verstehe die Ungeduld, aber das braucht Zeit.” Doch wie lange? Mit jeder weiteren Niederlage wächst allerdings nicht nur der Druck auf von Ahlen, sondern vor allem auf dem auf Platz 18 taumelnden TSV 1860. Unterstützung hat von Ahlen nun ausgerechnet von Freiburgs Trainer erfahren: “Christian Streich hat mir gesagt: Wenn Ihr weiter diese Organisation, dieses Herz an den Tag legt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Erfolg einstellt.” Und Streich muss es ja wissen, schließlich ist der Fußball-Lehrer aus dem Breisgau 2013 noch als Trainer des Jahres ausgezeichnet worden.

Wird Markus von Ahlen die Löwen wieder in die Erfolgsspur bringen? Diskutieren Sie mit!