VON OLIVER GRISS

Zumindest auf seinem Instragram-Profil lächelt Leonardo noch. Fast täglich postet der Brasilianer Bilder von sich, auch aus einer besseren Vergangenheit. Als ein Löwen-Fan unter ein Foto schreibt “Come on, Leo! I hope you play next week”, antwortete der 31-Jährige: “I think every week.” Was Leonardo aber eigentlich sagen will: Ich bin heiß für Sechzig zu spielen!

Doch Markus von Ahlen lässt ihn nicht: Seit Ricardo Moniz weg ist, spielt der Neuzugang aus Budapest keine Rolle mehr beim TSV 1860. Beim 1:2 gegen Braunschweig war er nicht mal mehr im Kader. Auf die Frage, warum Leonardo nicht spiele, antwortete von Ahlen am Montag: ”Leonardo hat seine Qualitäten, die wir durchaus gebrauchen können, zu hundert Prozent. Aber gegen Braunschweig  hat mich die Qualität eines Marius Wolf, die Unbekümmertheit, die er reinbringen kann, einfach das Gesamtpaket dazu bewogen, mich für Manu zu entscheiden. Das war keine Entscheidung gegen Leonardo, sondern für Wolf und andere Spieler.”  Eine schallende Ohrfeige für einen Ausnahmekicker wie Leonardo, den nicht nur die Meister-Kicker von 1966 gerne bei den Löwen spielen sehen würden. Peter Grosser unlängst: “Leonardo ist einer der ganz wenigen Fußballer im Kader.”

Möglicherweise hat von Ahlen aber jetzt selbst gemerkt, dass dem Löwen-Spiel der Überraschungsmoment fehlt: Leonardo könnte den Unterschied ausmachen. Von Ahlen:  ”Leo hat heute vernünftig trainiert. Ich habe in diesen Wochen nicht gesehen, dass er durchhängt oder sich aufgegeben hätte. Vielleicht ist er gegen Freiburg wieder dabei.” Es wäre zumindest ein kleiner Anfang.

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