VON OLIVER GRISS UND PASCAL LAWITSCH

Immerhin traute sich Kai Bülow (28) nach dem Abpfiff das Nicht-Wort bei 1860 öffentlich auszusprechen: “Wir sind Letzter! Wenn das kein Abstiegskampf ist, dann weiß ich nicht mehr.” Die Faktenlage ist für die Löwen erdrückend: Nach dem 1:2 gegen den bis dato seit einem Jahr auswärts sieglosen Bundesliga-Absteiger Eintracht Braunschweig sitzen sie im Tabellenkeller fest - Hoffnung auf Besserung? Nicht wirklich in Sicht.

Markus von Ahlen siehts anders: “Wir haben uns anders präsentiert als in Aue. Ich muss das sachlich sehen. Wir haben uns Torchancen erarbeitet - und ganz zum Schluss haben wir mit Vallori die Brechstange ausgepackt. Unterm Strich bleibt uns, dass wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind. Fußball ist so: Manchmal gewinnst du Spiele, wenn du nicht der bessere bist - und manchmal verlierst du Spiele, wenn du der bessere bist. Ich habe Fortschritte gesehen - daran gilt es weiter zu arbeiten. Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen.”

Nach drei Pleiten in Serie fällt auf, dass der TSV 1860 alles kann, nur nicht Abstiegskampf. Zu pomadig agierten sie über Strecken, um den Ernst der Lage zu erkennen. Erst als ihnen am Sonntagnachmittag die Zeit davon lief, wurden sie lebendiger. Vor allem der junge Marius Wolf empfahl sich bei seiner Zweitliga-Premiere mit einem couragierten Auftritt.

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