VON OLIVER GRISS

Als der Löwen-Bus mit den Aue-Versagern am Sonntagabend um kurz vor 21 Uhr an der Grünwalder Straße einbog (es soll die ganze Fahrt über mucksmäuschenstill im Bus gewesen sein), wartete der sichtlich geladene Sportchef Gerhard Poschner mit Investorenvertreter Noor Basha schon am Eingangstor des 1860-Trainingsgeländes - mit sehr dickem Hals. Danach ging’s gemeinsam in die Löwen-Kabine. Schindler & Co. mussten zum Rapport. Nach dem blamablen 1:4 in Aue und dem Absturz auf Platz 17 gabs emotionale Worte von Poschner in der Kabine. Die Leistung im Erzgebirge war ein sportlicher Offenbarungseid - ein mut- und herzloser Auftritt.

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Es war das erste Mal seit Poschners Einstieg bei 1860, dass der Sport-Geschäftsführer am Trainingsgelände auf die Spieler wartete. Nach 45 Minuten war die nächtliche Wutrede vorbei. Während die Spieler mit gesenkten Köpfen von dannen zogen, plauderte Poschner hinterher noch mit einigen frustrierten Fans am Trainingsgelände, spendierte ihnen Getränke. Zu diesem Zeitpunkt war Markus von Ahlen gemeinsam mit Co-Trainer Filip Tapalovic noch in der Geschäftsstelle - zur Videoanalyse.

Der Vorwurf der anwesenden Löwen-Fans: “Wir haben kein Problem, wenn 1860 verliert. Aber auf das Wie kommt es an - und das war heute eine sportliche  Bankrotterklärung.” Poschner konnte den Fans an diesem Abend nicht widersprechen. Mit den anwesenden Reportern der Abendzeitung und dieblaue24 wollte der Sportchef an diesem Tag nicht sprechen. Wer will es ihm verdenken…

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