VON OLIVER GRISS

Die Kirmaier-Posse setzt dem 1860-Boss zu:  Er spricht öffentlich von Bande - Warum unterschreibt Ex-Präsident Schneider nicht die Erklärung? - Finanzieller Schaden liegt bei über 100.000 Euro - Rasenheizung kann nicht gebaut werden

Der Platz von Dieter Schneider im Ehrengastbereich der Allianz Arena ist auch beim Zweitliga-Derby gegen den FC Ingolstadt (1:1) leer geblieben. Der Ex-Präsident (Markenzeichen: Schal) hat nicht nur sein Sponsoring beim TSV 1860 gestrichen (rund 160.000 Euro pro Saison), sondern seinem angeblichen Herzensverein auch die Liebe entzogen. So urplötzlich wie Schneider 2008 seinerzeit bei den Löwen als Sponsor und kurze Zeit später als Funktionär aufgetaucht ist, ist er jetzt von der Bildfläche wieder verschwunden…

Und doch schwebt der Name des Dachauer Autohändlers wie ein Damoklesschwert über den Löwen: Während Franz Maget und Wolfgang Hauner mehrmals ihren damaligen Rücktritt als 1860-Vizes schriftlich bestätigt haben, sieht Schneider - trotz mehrmaliger Aufforderung - keinen Grund, seinen Rückzug vom 7. März 2013 offiziell zu wiederholen. Eine Retourkutsche für sein Ausscheiden? Wieso erklärt sich Schneider nicht?

Und einer nutzt Schneiders Haltung gnadenlos aus: Kirmaiers Anwalt Heinz Veauthier. Der Münchner Jurist hat das Präsidium Mayrhofer nicht nur der Urkundenfälschung bezichtigt, sondern nimmt auch den Eintrag durch das Registergericht, dass Gerhard Mayrhofer mit Heinz Schmidt als Notvorstand eingesetzt sind, nicht ernst. Inzwischen soll Veauthier, der 2013 gerne Erich Meidert als Not-Präsident gesehen hätte, eine Beschwerde beim Registergericht eingereicht haben. Was läuft da hinter den Kulissen?

Not-Vorstand Gerhard Mayrhofer gegenüber dieblaue24:  ”Was Kirmaier, seine Unterstützer und dieser sogenannte Rechtsanwalt hier veranstalten, ist absolut unerträglich. Jetzt legt Kirmaier Beschwerde gegen den Notvorstand ein, obwohl ihm völlig bewusst ist, dass der Notvorstand nur ein Ziel hat, den von ihm bemängelten formalen Fehler zu heilen. Spätestens jetzt muss jedem Löwen klar sein, das es hier um etwas Anderes geht. Es geht den Herren nur darum, eine alte Ordnung herzustellen und das Votum der Mitglieder vollständig zu ignorieren.”

Der finanzielle Schaden der Kirmaier-Klage liegt auf Seiten des TSV 1860 nach dieblaue24-Informationen bereits bei über 100.000 Euro - auch die Profi-Mannschaft ist von diesem Witz-Prozess betroffen. Der Verein konnte nicht wie geplant im frühen Sommer die Bauarbeiten für die Rasenheizung auf dem Fünferplatz starten. Mayrhofer: “Der Schaden, der dem Verein sowohl finanziell als auch in der Öffentlichkeit entsteht, ist dieser Bande offensichtlich völlig egal.” Der TSV 1860 wird blockiert. Wie lange wird sich Investor Hasan Ismaik dieses Theater noch anschauen?

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