VON OLIVER GRISS

Die 1860-Ultra-Gruppe “Giasinga Buam” kämpft um ihren Vorsänger Dominik. Nicht nur am Millerntor beim 2:1-Auswärtssieg der Löwen mit einem XXL-Plakat (“Ihr habt Euch total blamiert. Unseren Vorsänger beim Zünden identifiziert!?! Nie war ein SV so lächerlich - Domi zurück an den Zaun”), sondern jetzt auch mit einer Erklärung auf der eigenen Homepage.

GB-Vorsänger Dominik wurde vor Tagen mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt - weil er angeblich im April beim Auswärtssieg in Fürth (2:1) Pyrotechnik gezündet haben soll. Der TSV 1860 musste 15.000 Euro Bußgeld berappen. Dem vermeintlichen Vorfall soll allerdings ein “Irrtum” zugrunde liegen, Dominik soll daran nicht beteiligt gewesen sein. Die “Giasinga Buam” nennen den Vorwurf “schier unglaublich” und bestreiten den Tathergang, der ihrem Vorsänger zu Lasten gelegt wird. “Er soll während des letzten Spiels unserer Löwen in Fürth einen Bengalo gezündet haben. Man bedenke, wie es jeder der vielen Löwen an diesem Tag im Gästeblock gesehen und vernommen hat, in der Rolle des Vorsängers und damit während der 90 Minuten auf dem Zaun!”, heißt es in dem Schreiben. “Ganz abgesehen davon, dass eine derartige Tat an Idiotie nicht zu übertreffen wäre, fragen wir uns: Wozu all dieser Terz? Wozu die stets unverhältnismäßige polizeiliche Präsenz? Wozu ausgefeilte Überwachungstechniken in Form dutzender Kameras? Wozu zahlreiche ‘szenenekundige’ Beamte, deren tagtägliche Aufgabe lediglich darin besteht, Fußballfans zu bespitzeln, verfolgen, kriminalisieren und zu überwachen?!”

Der Wunsch der “Giasinga Buam”: “Wir fordern hiermit die Solidarität aller Löwen bei den nächsten Spielen und bei folgenden Aktionen in dieser Angelegenheit! Wir fordern den eigenen Verein sowie insbesondere die SpVgg Fürth auf, diesen Eklat und Irrtum schnellstmöglich aufzuklären! Wir fordern die sofortige Aufhebung eines hochgradig unrechtmäßigen, ungerechtfertigten und willkürlichen Stadionverbots!”

Die Reaktion von 1860-Vize Peter Helfer, der sich insbesondere um die Fanbelange bei den Löwen kümmert, ließ nicht lange auf sich warten. Am Dienstag sagte er gegenüber dieblaue24: “Bis Sonntag wussten wir nichts von diesem Fall. Wir werden jetzt alle Unterlagen anfordern. Sollte das Stadionverbot gegen Dominik zu Unrecht ausgesprochen worden sein, werden wir selbstverständlich alles unternehmen, damit er wieder ins Stadion darf.”