VON OLIVER GRISS

Miki Stevic kennt beide Seiten beim TSV 1860: Er war Spieler und später auch Sportchef an der Grünwalder Straße. Auf dem Platz hatte er weitaus mehr Glück als in leitender Funktion. 2011 wurde er von Ex-Präsident Dieter Schneider entlassen,  Florian Hinterberger folgte Stevic. Jetzt probiert sich Gerhard Poschner. Auch ein Grund, warum Stevic die Löwen wieder intensiv verfolgt.  ”Nachdem ich bei Sechzig gehen musste, war ich so enttäuscht, dass ich lange Zeit gar nichts zu dem Verein sagen wollte. Ich blicke immer mit einem Auge auf den Klub”, sagte der 44-Jährige “Sport1”.

Dass die Mannschaft derzeit im Tabellenkeller steht, beunruhigt Stevic  nicht. Vielmehr macht sich der Ex-Nationalspieler Sorgen um die bisherige Spielweise des TSV 1860: “Die Tabelle ist eine Momentaufnahme. Nach vier Spielen kann man noch nicht viel sagen. Was mich allerdings beunruhigt, ist die Art und Weise, wie man in den ersten Spielen aufgetreten ist. Die Handschrift des Trainers ist sehr wichtig, das sieht man bei Jürgen Klopp in Dortmund. Das kann man bei 1860 noch nicht erkennen.” Dass gleich wieder Unruhe nach diesem Fehlstart ist, wundert Stevic nicht: ”Der Stress und die Hektik sind nichts Neues im Verein, nur die Darsteller in den Rollen sind neu. Ich hoffe, dass die handelnden Personen mehr Zeit bekommen als es früher der Fall war.”

Auf die Frage, ob Ricardo Moniz der richtige Trainer für 1860 sei, antwortete Stevic:  ”Wenn man sich entschieden hat, einen Weg zu gehen, dann muss man auch in schwierigen Zeiten zusammen halten, das ist wie in einer Ehe (lacht). Natürlich gibt es bei Sechzig schnell Theater, wenn es nicht läuft, doch damit muss jeder leben, der bei diesem Verein einen Vertrag unterschreibt. Ich glaube jedoch, dass die Leute, die den Verein jetzt führen, genug Qualität haben für die richtigen Entscheidungen. Am Ende des Tages zählen Ergebnisse. So ist das im Leistungssport. Gerhard (Poschner, d. Red.) hat bestimmt vom ersten Tag alles dafür getan, dass Sechzig erfolgreich ist. Es war eine ähnliche Situation wie damals, als ich Sportdirektor wurde. Wir hatten damals auch wenig Zeit, um deutsche Spieler zu verpflichten.”

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