VON OLIVER GRISS

Das spricht für den Ehrgeiz von Rubin Okotie: Da schießt der Österreicher die Löwen mit seinem Doppelpack beim 2:1-Sieg in Kiel in die zweite Runde - doch freuen kann er sich nicht richtig. “Ich bin mit gemischten Gefühlen heimgeflogen”, verrät der 27-Jährige: “Klar, auf der einen Seite stehen meine zwei Tore, aber auf der anderen war die erste Hälfte richtig schlecht von uns. Ich kann mich selbst nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so in der Luft hing. So richtig freuen konnte ich mich deshalb nicht. Unterm Strich zählt aber nur das Weiterkommen - und darüber können wir uns als Mannschaft freuen.”

Doch Okotie ist sich bewusst, dass sich 1860 steigern muss, um auch in der Liga eine gute Rolle zu spielen. Und deswegen begrüßt es der Neuzugang von Austria Wien, der bislang alle vier Pflichtspieltore des TSV 1860 erzielte, dass sein Arbeitgeber in der Offensive nachlegen will: “Jeder Spieler mit Qualität bringt uns weiter - und wenn wir gute Spieler bekommen, dann profitieren wir alle.”

Anders als die anderen Neuzugänge ist Okotie schon richtig angekommen beim TSV 1860. Früher hatte der Österreicher den Ruf als Luftikus, dass er mit seinem großen Talent leichtfertig umgehe, doch die Zeiten sind inzwischen vorbei - auch weil er inzwischen sein privates Glück gefunden hat. Mit seiner Verlobten Vanessa, einer waschechten Salzburgerin, wohnt er seit kurzem in Harlaching in einer schicken Wohnung mit Garten. “Ich kann mit dem Fahrrad ins Training kommen”, schwärmt Okotie, der demnächst das erste Mal Vater wird.  “Es wird ein Junge”, sagt Okotie stolz: “Einen Namen haben wir aber noch nicht gefunden. Geburtstermin ist zwischen 10. und 15. September. Ich will unbedingt bei der Geburt dabei sein…”

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