VON OLIVER GRISS

Der 15. Mai 2004 - ein Datum, bei dem es jedem Löwen-Fan den Magen umdreht: Vorletzter Spieltag, Elfmeter für 1860, es steht 1:1 gegen Hertha BSC - und dann schnappt sich ausgerechnet der kurz zuvor eingewechselte Francis Kioyo den Ball. Es ist der erste Elfer seiner Karriere. Der “Holzmann”  (so wird der Kameruner in seiner Heimat genannt) läuft an und schießt vorbei. Der Abstieg des TSV 1860 ist besiegelt.

Exakt zehn Jahre danach hat sich der TSV 1860 von diesem fatalen Fehlschuss im Münchner Olympiastadion immer noch nicht erholt. “Ich werde es mein ganzes Leben bereuen, dass ich diesen verdammten Elfmeter nicht geschossen habe”, sagte der Brasilianer Rodrigo Costa, der die Löwen damals mit 1:0 in Führung geschossen hatte, nun gegenüber dieblaue24. Heute verrät er: “Es gab halt dafür damals auch eine klare Einteilung. Der erste Elferschütze war Torben Hoffmann, dann Harald Cerny und Roman Tyce. Ich war als Schütze Nummer 4 eingeteilt. Hätte ich die Chance es heute gutzumachen, würde ich es sofort tun. Wir dürfen nicht böse auf Francis Kioyo sein: Er wollte halt zum Helden werden…”

Bis Dezember 2013 spielte Kioyo noch für den Bayernligisten FC Amberg - heute macht er auf Mode. Und ist dort erfolgreicher als vom Elfmeterpunkt aus.  In Berlin sowie in Paris betreibt der Ex-Stürmer die Boutique CLVII -und hat dort schon einige Hochkaräter begrüßt: Zu den namhaften Kunden sollen Will Smith, Tom Cruise und der französische Fußballer Thierry Henry gehören, in Berlin waren Karl Lagerfeld, Beyoncé, Jay-Z sowie Aura Dione, die dänische Lady Gaga, schon in dem Laden.

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