VON OLIVER GRISS

Das Grab im Starnberger Waldfriedhof wirkt gepflegt: “Er ist bis zu seinem Tod an 1860 gehangen”

Donnerstag, kurz nach 10: Es ist still im Starnberger Waldfriedhof - nur der Rasenmäher eines Gärtners surrt. Hier ruht Karl-Heinz Wildmoser, der einstige Ober-Löwe…
Vor genau einem Jahr starb der Groß-Gastronom im Alter von 71 Jahren im Klinikum Rechts der Isar - an einem Herzstillstand. Wildmosers Grab, das etwas abseits liegt, wirkt gepflegt, ein frischer Blumenstrauß in den Farben weißblau ziert die Gedenkstätte. Das Grablicht leuchtet. Löwen-Fans? Sind keine zu sehen, Angehörige auch nicht.
1860-Präsident Dieter Schneider sagte am Donnerstag zu dieblaue24: “Wildmoser war eine prägende Persönlichkeit in der 1860-Geschichte. Er hat für den Verein unglaublich viel geleistet. Ich habe ihn leider nicht richtig kennenlernen dürfen.”
Einer der letzten, die mit Wildmoser vor seinem Tod in Kontakt waren, ist Svend Friderici. Zu dieblaue24 sagte der Edel-Fan: “An einem Mittwoch ist er gestorben, zwei Tage vorher hatten wir lange telefoniert. Ich war grad auf Ibiza: Wildmoser hatte neue Lebenslust und auch schon den Termin für die Krankenhaus-Entlassung. Dass er dann verstorben ist, hat mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen.”
Friderici war vielleicht Wildmosers bester Freund. Fast täglich haben sie telefoniert, und es gab meist nur ein Thema: 1860. Auch nach seinem unrühmlichen Abschied im März 2004. “Auch wenn Wildmoser immer gesagt hat: ‘Lasst’s mir mei Ruh mit 1860’, er ist bis zu seinem Tod an 1860 gehangen.”
Und Friderici erzählt auch ein kleines Geheimnis: “Wildmoser hat es immer bedauert, dass seine Leistung bei 1860 nie richtig gewürdigt wurde. Mit ihm waren die Löwen 10 Jahre in der Bundesliga. So lange haben die Löwen nie ununterbrochen im Oberhaus gespielt.”