VON OLIVER GRISS

Ab heute Vize: Svend. Foto: WAGNER Ab heute Vize: Svend. Foto: WAGNERDer Schatten-Präsident aus Dachau bekommt erstmals ein offizielles Amt bei 1860

Jetzt ist ein Name aus dem neuen Führungszirkel des designierten Löwen-Präsidenten Hep Monatzeder schon von der offiziellen Präsentation durchgesickert: Svend Friderici, über Jahrzehnte Schatten-Präsident beim TSV 1860, wird ab heute neuer Vize an der Grünwalder Straße - für den Bereich Sport, Fan- und Öffentlichkeitsarbeit. "Mich freut es", sagt der 52-jährige Friderici am Handy gegenüber dieblaue24, "dass ich endlich mithelfen darf, Sechzig wieder nach vorne zu bringen." Dass Friderici jetzt eine Funktion bei 1860 übernimmt, ist vielleicht auch als kleines Dankeschön zu verstehen: Schließlich war es Friderici, der Ende 1999 auf leisen Druck von Ex-Boss Karl-Heinz Wildmoser den Grünen-Bürgermeister als Aufsichtsrat beim damaligen Bundesligisten vorschlagen hatte…

Nun macht’s also Svend! Der Edel-Fan aus Dachau ist bestens vernetzt ist die Münchner Geschäftswelt (Getränke Orterer) - und auch in die Kickeria. Bei den Nationalspielern Bastian Schweinsteiger, Mario Gomez - oder Franck Ribery ist Friderici kein Unbekannter. Man kennt sich. Eines wird jetzt sicher nicht mehr passieren: Dass Nationalspieler wie Podolski oder Schweinsteiger - wie zu Ziffzers Zeiten - bei 1860 Eintritt bezahlen müssen, wird nicht mehr passieren. Friderici: "Jeder Prominente bringt uns einen Mehrgewinn auf der Tribüne. Ich will auch versuchen, dass der gute, alte Radi wieder öfter uns besucht…"

Seinen Job als Versicherungskaufmann wird Friderici, der bis dato meist mit den Allesfahrern um Roman Wöll und Franz Hell zu den Auswärtsspielen unterwegs war, trotz der neuen Aufgabe aber behalten. Der Verein will Friderici auch als Türöffner bei den Medien benutzen: Friderici, der in der Causa Eriksson kurzfristig ein Schweigeverbot vom Verein bekam, beherrscht die Klaviatur des Mediengeschäfts perfekt. Er hat schon mehr Interviews gegeben als mancher Zweitliga-Profi in den letzten neun Jahren an der Grünwalder. Der 52-Jährige zu dieblaue24: "Keiner konnte das besser als der alte Wildmoser - von ihm habe ich viel gelernt. Ich werde das natürlich auch hinbekommen und die Presse mit dem Verein vereinen. Für Wildmoser war das ein Kinderspiel." Heute fliegt Friderici aus seinem Dubai-Kurzurlaub zurück, um dann offiziell seinen Dienst anzutreten.

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