VON OLIVER GRISS

Löwen-Trainer Alexander Schmidt muss mit den Altlasten beim TSV 1860 leben - wie reagiert Hinterberger?

Nun hat Alexander Schmidt (44) es auch mal erfahren, wie es ist, als Löwen-Trainer zu verlieren. Nach der bitteren 0:3-Pokalpleite in Bochum bekam er in vielen Internetforen sein Fett ab: Er wird damit umgehen müssen, und auch daraus lernen. In der neuesten "kicker"-Ausgabe spricht der Maurer-Nachfolger nun das an, was viele Kritiker schon länger diskutieren: "Ich möchte den sehen, der mehr aus diesem Kader herausholt." Tatsächlich ist der aktuelle Löwen-Kader nach den hochkarätigen Abgängen von Volland (Hoffenheim), Aigner (Frankfurt), Rukavina (Valladolid) und Rakic (Katar) nicht besonders gut zusammengestellt. Vielleicht ist er sogar einer der schwächsten seit dem Abstieg 2004. Schmidt: "Es gibt sehr viel zu tun."

Vor allem auf den Außenverteidiger-Positionen haben die Löwen trotz der Verpflichtungen von Moritz Volz und Grzgegorz Wojtkowiak ein Leistungsvakuum: Volz hat seine beste Zeit als Profi-Fußballer schon hinter sich - und Wojtkowiak ist halt nur ein gelernter Innenverteidiger. Und auch die anderen Sommer-Transfers haben - bis auf eine Ausnahme (Moritz Stoppelkamp) - nicht eingeschlagen. Der Argentinier Ismael Blanco ist einer der größten Einkaufsflops der letzten zehn Jahre - und auch Grigoris Makos, der vollbärtige Grieche und immerhin Nationalspieler seines Landes, hat noch nicht bewiesen, dass er zweitliga-tauglich ist.

Sportchef Florian Hinterberger steht jetzt in der Pflicht, den Kader zu korrigieren - und zu zeigen, dass er mehr als ein Erfüllungsgehilfe von Ex-Trainer Reiner Maurer war: Nach dieblaue24-Informationen hat Hinterberger mehr oder weniger nur das ausgeführt, was ihm Maurer angeschafft hat. Jetzt kann sich der Uefa-Cup-Sieger von 1988 selbst entfalten.

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