VON OLIVER GRISS

Der Deutsch-Türke zum "kicker": "Wo ich hinkomme, sagt man: Du bist gescheitert. Du hast es nirgends geschafft" 

Jahrelang hat man von Berkant Göktan, dem einstigen Löwen-Liebling, nichts gehört - nur, dass er wieder in München und mit einer Thailänderin verheiratet sein soll. Jetzt hat sich das ehemalige "Jahrhunderttalent" (Franz Beckenbauer), das dem Kokain nicht widerstehen konnte, in einem "kicker"-Interview zurückgemeldet: "Jetzt würde ich gerne sagen: Hallo, ich bin wieder da, kriege ich eine Chance bei einem Verein? Ich bin ablösefrei und fit. Das ist meine letzte Chance." Genau das hat Berkant Göktan mehrmals probiert, bei Drittliga-Tabellenführer SpVgg Unterhaching hat sich der 31-jährige Türke allerdings nach einem ersten Flirt selbst nicht mehr gemeldet. Bei Bayern haben sie dagegen zweimal abgewunken. "Wo ich hinkomme, sagt man: Du bist gescheitert. Du hast es nirgends geschafft. Immer hieß es: Göktan, der Kokser."

Freilich, Göktan hat in seiner Zeit bei 1860 großen Mist gebaut, Kokain genommen - und diesen Fehler gesteht vier Jahre später nun ein. "Mir war ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr zu helfen. Ich war arrogant und überheblich." Dass er das Vertrauen der damaligen 1860-Führungsmannschaft mißbraucht hat, tut ihm im nachhinein leid: "Ich habe das mit Füßen getreten. Das tut mir unheimlich weh, aber damals war ich psychisch am Ende."

Bei 1860 könnten sie so einen Vollstrecker, Straßenfußballer und Instinktkicker wie Göktan gebrauchen - doch die Frage ist: Wäre Göktan in der Lage noch einmal Profi-Fußball zu spielen - und: Gäbe ihm der Verein überhaupt eine zweite Chance?

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