VON FABIAN ROSSMANN

Vor dem Wiesn-Heimspiel der Löwen am Sonntag gab Braunschweigs Stürmer Domi Kumbela (28)  Einblicke in die harte Arbeit des Tabellenführers - außerdem kündigt er ein Tor gegen Gabor Kiraly an

dieblaue24: Herr Kumbela, verkehrte Welt in der zweiten Liga? Eintracht Braunschweig steht völlig überraschend auf Platz 1. Zufall oder das Produkt harter Arbeit?

Domi Kumbela: Natürlich harte Arbeit. Ich denke, man hat gesehen, dass sich Eintracht Braunschweig die letzten Jahre entwickelt hat. Wir haben die dritte Liga dominiert, sind in die zweite Liga aufgestiegen und haben im ersten Jahr die Liga ordentlich gehalten, ohne unten reinzurutschen. Wir haben auch vom letzten Jahr gelernt, wo wir uns noch verbessern können und haben unseren Kader verstärkt. aber natürlich gehört auch ein bisschen Glück dazu, einen guten Start zu erwischen. Ich denke, dass man nach fünf Spielen nicht mehr sagen kann, dass es Zufall ist, dass Eintracht Braunschweig oben steht.

dieblaue24: Muss die Eintracht ihre Saisonziele jetzt nach oben schrauben?

Nein, unser Saisonziel ist der Klassenerhalt, uns in der Liga zu etablieren und eine gute Saison zu spielen. Natürlich wollen wir uns vom Tabellenplatz her zur letzten Saison verbessern und so erfolgreich wie möglich sein. Aber wir müssen unsere Saisonziele nicht dermaßen verändern, sondern wollen uns Jahr für Jahr verbessern.

dieblaue24: Für Sie persönlich lief es noch nicht ganz rund. Als Stürmer sind noch immer ohne Saisontor. Wieso wollte es noch nicht klappen?

Letzte Saison habe ich zehn Tore geschossen, diese Saison hat's noch nicht geklappt - fünf Spiele, kein Tor. Es ist ein bisschen Pech dabei, Pfosten, kein Glück. Aber es liegt immer in der Luft, ich hab die Chancen und muss sie nur rein machen. Irgendwann wird der Knoten platzen. aber letztendlich freue ich mich, wenn die Mannschaft gewinnt, wir drei Punkte holen und ich dazu beitragen kann, einen Sieg einzufahren. Ich freue mich genauso, wenn Dennis Kruppke, Mirko Boland oder ein Deniz Dogan ein Tor macht. Mein Tor wird noch kommen. Wer weiß, vielleicht schon im nächsten Spiel gegen Sechzig München.

dieblaue24: Jetzt geht's zu 1860. In der zweiten Liga konnte die Eintracht noch nie in München gewinnen, letzte Saison gab es eine 0:3-Niederlage. Was stimmt Sie zuversichtlich, dass es diesmal klappen könnte?

Wir sind gut drauf und haben aus den Fehlern der letzten Saison gelernt. Wir wissen, was wir abstellen müssen, um uns zu verbessern. Natürlich ist Sechzig München ein starker Gegner mit den tollen Fans im Rücken. Und in der Allianz Arena ist es natürlich immer schön zu spielen. Da werden wir noch ein Stück motivierter sein, gegen so einen Gegner zu spielen. Wir wollen versuchen, unser Spiel, das uns stark macht, durchzusetzen. Über eine geschlossene Mannschaftsleistung wollen wir in München drei Punkte holen.

dieblaue24: 1860 hat in fünf Spielen vier mal die Null halten können. Wie wollt ihr das Löwen-Bollwerk knacken?

Wir werden uns schon was einfallen lassen, wie wir das tun werden. Fakt ist, dass wir in jedem Spiel ein Tor geschossen haben. Und deswegen denke ich, dass wir auch in München ein Tor machen werden. Dass es schwer wird, wissen wir auch. Die Münchner haben keine schlechte Abwehr und eine sehr kompakte, erfahrene Mannschaft. Aber wir haben das nötige Selbstvertrauen auf unserer Seite und wollen versuchen, auch gegen 1860 was zu holen.

dieblaue24: Es werden am Sonntag über 30.000 Fans in die Allianz Arena kommen. Freut man sich da besonders auf das Spiel und die Stimmung?

Darauf freut man sich als Spieler natürlich, wenn man auf dem Platz in der Allianz Arena steht. Wenn man auf dem schönen Rasen gegen 1860 spielen darf. Das ist ein Traditionsverein mit vielen tollen Fans. Eine Mannschaft, die versucht, diese Saison in die erste Liga aufzusteigen. Jetzt treffen zwei Traditionsvereine aufeinander. Deshalb kann es nur ein guten Spiel werden. Ich bin zuversichtlich, dass es auf jeden Fall für die Fans und die Zuschauer vor dem Bildschirm ein schönes und spannendes Spiel sein wird, was die beiden Teams abliefern.

dieblaue24: Bei 1860 spielt mit Moritz Stoppelkamp ein guter Freund von Ihnen. Wie intensiv ist Euer Kontakt vor dem Spiel? Habt ihr eine Wette laufen?

Ja, Stoppelkamp ist einer meiner besten Freunde. Der Kontakt ist natürlich immer da, wir schreiben uns jede Woche. Wir haben uns heute (Mittwoch, Anm. d. Red.) auch wieder geschrieben, hab ihn gefragt, wie's ihm geht. Wir haben zusammengespielt und auch privat immer miteinander zu tun gehabt. Ich freue mich für ihn, dass er bei Sechzig langsam Fuß fasst und versucht, dort seinen Weg zu gehen und wünsche ihm dabei natürlich viel Erfolg. Aber am Sonntag wollen wir die drei Punkte haben. Eine Wette haben wir nicht. Wir wünschen uns Glück und der Bessere soll gewinnen. Dann schauen wir mal, was auf dem Platz passiert.

dieblaue24: Ist nach dem Spiel ein Besuch der Mannschaft auf der Wiesn geplant? Habt ihr schon bei Trainer Torsten Lieberknecht vorgesprochen?

Nein, meines Wissens nach ist kein Besuch  geplant.

dieblaue24: Eintracht Braunschweig ist ein großer Traditionsverein in Deutschland. Was ist das besondere an diesem Verein?

Diesen Verein zeichnet aus, dass die Fans egal in welcher Liga immer treu hinter dem Verein stehen und die Mannschaft unterstützen. Das habe ich jetzt auch persönlich mitbekommen. Eintracht ist einfach ein Traditionsverein. Die Fans und die Region lieben und leben diesen Verein und sind mit Herz und Seele dabei. Das merkt und spürt man an jedem Spieltag. Auch in der Stadt wird man jeden Tag darauf angesprochen und die Fans wünschen viel Glück fürs nächste Spiel. Eintracht ist einfach ein Verein, der hier einen sehr großen Stellenwert hat.

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