VON OLIVER GRISS

Der 1860-Geschäftsführer sieht seine Löwen "absolut im Soll": "Was möglich ist, hat man bei unseren Toren gesehen" - Feinabstimmung fehlt noch

Nein, auch nach der TV-Analyse auf der Rückfahrt nach Giesing rückte Reiner Maurer nicht von seiner positiven Meinung über das 2:2 im Osten ab. "Wir haben in Dresden gut gespielt, hatten sechs hochkarätige Torchancen", meinte der Trainer am Dienstagnachmittag bei der Ankunft an der Grünwalder Straße: "Wir hatten nur in der Defensive unsere Probleme. Man darf nicht vergessen, dass Dresden in diesem Jahr erst ein Spiel daheim verloren hat - und das war im Frühjahr gegen uns."

Deswegen ist Maurer mit dem Start in die Saison 2012/2013 sehr zufrieden: "Wir haben jetzt aus zwei Spielen vier Punkte geholt. Wenn es linear so weitergeht, dann wäre das fantastisch." Heißt: Bei zwei Punkten im Schnitt pro Spiel könnte sich 1860 einen der ersten drei Plätze krallen. "Wir wollen uns kontinuierlich steigern", sagt Maurer: "Im letzten Jahr hatten wir 26 Punkte nach der Vorrunde." Und diesmal? Der Trainer: "Ich bin guten Mutes, dass wir eine gute Runde spielen." Auch Geschäftsführer Robert Schäfer, der den Auftritt zuhause am TV-Gerät verfolgte, gab zu, dass die Löwen ihn am Montagabend auf Trab gehalten haben: "Ich bin vor dem Fernseher rumgesprungen wie ein Rumpelstilzchen. Wir sind absolut im Soll. Was möglich ist, hat man bei unseren Toren gesehen. Wir haben immer gesagt, dass wir ein paar Spiele brauchen, um reinzukommen. Es ist doch klar, dass die Feinabstimmung noch fehlt. Sechs neue Stammspieler einzubauen, ist schon eine Aufgabe." 

Dazu gehört auch Grzegorz Wotjkowiak, der Pechvogel von Dresden: Der Pole traf zum 2:1 für die Hausherren fulminant ins eigene Tor. Maurer wütend: "Grzegorz war im Kopf nicht frei, er war mit den Gedanken schon bei der Nationalmannschaft. Das Tor wäre nicht gefallen, hätte er nicht diesen Termin." Der Rechtsverteidiger des TSV 1860 kämpft am Mittwoch im Länderspiel gegen Estland um eine neue Chance im polnischen Nationalteam. Maurer: "Er will dort natürlich glänzen. Grzegorz ist hochmotiviert, weil er sich beim neuen polnischen Nationaltrainer von seiner besten Seite zeigen will." Allerdings diesmal zum Nachteil von 1860…

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