VON OLIVER GRISS

Der Abwehr-Chef des TSV 1860 liegt im St. Pöltener Krankenhaus - mit Jochbeinbruch. Heute Operation in München.

Als die Löwen nach dem mageren 2:2 im Test gegen den österreichischen Zweitligisten SKN St. Pölten (Tore: Volland und Kaiser) das Stadion am Voithplatz leicht angesäuert verließen, lag 1860-Abwehrboss Necat Aygün (30) schon mit großen Schmerzen im Krankenhaus von St. Pölten. Der Löwen-Verteidiger war vor der Pause bei einem Luftduell mit SKN-Keeper Christoph Riegler im Strafraum zusammengerauscht. Aygün brach sich dabei das Jochbein! Der Deutsch-Türke soll bereits heute in München operiert werden. Eine Horror-Diagnose für die Löwen. “Das ist wieder typisch für uns”, stöhnte 1860-Sportchef Florian Hinterberger am Dienstagabend, “wo wir doch eh so knapp in der Defensive besetzt sind…” Als 1860-Mannschaftsarzt Dr. Willi Widenmayer, der gemeinsam mit Teammanager Florian Weitz und Co-Trainer Wolfgang Schellenberg bei Aygün in der Klinik war, am Dienstag kurz vor Mitternacht nach Maria Taferl zurückkehrte, war der sonst so auskunftsfreudige Widenmayer noch immer schockiert, verweigerte die Aussage: “Kein Kommentar.” Sie wissen alle: Aygün, der wohl sechs bis acht Wochen ausfallen wird, ist nur sehr schwer zu ersetzen.

Trainer Reiner Maurer rechnet nun mit einer langfristigen Ausfallzeit von Aygün, der in seiner Karriere mit Gesichtsverletzungen bereits so seine Erfahrungen gemacht hat. Im Herbst 2005 brach sich der damalige Hachinger die Augenhöhle - wenig später traf er mit Maske zweimal ins Tor - beim 4:1-Arena-Triumph gegen? 1860! Seitdem ist Aygün, der Maskenmann von München…
Maurers erste Reaktion nach dem Aygün-Unglück? Er fordert - obwohl auch der zweite etatmäßige Innenverteidiger Stefan Buck angeschlagen ist - keine neuen Verstärkungen für den Saisonstart. Zu dieblaue24.de sagte Maurer: “Wir müssen weiterhin Spieler abgeben. Es ist nicht angedacht, dass wir jetzt einen neuen Spieler holen.” Wenn das mal nicht ins Auge geht…