VON OLIVER GRISS

Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Über 13.000 (!) Löwen reisen heute zum Rückrunden-Start nach Nürnberg (13 Uhr, dieblaue24-Liveticker) - das ist eine Kulisse, von der mancher Bundesligist träumt. Diese rekordverdächtige Unterstützung zeigt aber auch, dass der TSV 1860 in der Regionalliga Bayern (4. Liga) falsch aufgehoben ist. Für die einen ist es Folklore und Partyspaß, wenn der Altmeister von 1966 über Dörfer wie Buchbach oder Garching tingelt und die Kassen der Amateurvereine voll macht, für die anderen sind die Folgen des Zwangsabstiegs ein absoluter Albtraum. Der einst so ruhmreiche TSV darf nicht zur torkelnden Zirkusnummer verkommen. In der Regionalliga, in der manche Vereine nur zweimal die Woche trainieren, kann 1860 kein Geld verdienen, um beispielsweise die teure Nachwuchsförderung auf dem bisherigen Niveau zu halten. Immer wieder haben Ablösesummen, die durch das NLZ möglich wurden, die Profi-Lizenz des Klubs gerettet. Zurecht hat 1860-Aufsichtsrat Saki Stimoniaris gestern in seinem Statement davon gesprochen, dass sich die Löwen nicht in der Regionalliga einnisten dürfen. Es ist nahezu unvorstellbar, dass die Sechziger ein weiteres Jahr in der “S-Bahn”-Liga ausharren müssen. Wer die harte Bayernliga-Zeit in den 80er Jahren mitgemacht hat, weiß warum.

Löwen, ihr müsst raus aus der Amateurfalle!

Deswegen ist ein guter Start heute im Max-Morlock-Stadion so wichtig für die Löwen-Familie: Ein Sieg beim schärfsten Verfolger wäre ein weiterer Schritt Richtung Titel und Aufstiegsrelegation. Daniel Bierofka und seine junge Truppe haben es in der Hand, in den nächsten Monaten Geschichte zu schreiben! Ihr könnt alle Helden des weiß-blauen Neustarts werden. Wir stehen an Eurer Seite!