“ICH SACH MAL”: VON OLIVER GRISS

Um das eigene Profil wieder zu schärfen, ist der TSV 1860 im letzten halben Jahr oft raus auf die Dörfer. Ob nach Trostberg oder Aichach - die Löwen präsentierten sich sehr volksnah. Ein Verein, der nach dem Fast-Konkurs verstärkt um die Gunst seiner Anhänger gebuhlt hat. Das kam an. Die Löwen waren auf einem guten Weg. Damals meinte Geschäftsführer Robert Schäfer: “Wir wollen unseren Fans zeigen, dass wir kein Schampusverein sind, sondern ein Verein zum Angreifen.” Einer mit vielen bayerischen Spielern wie Benny Lauth oder Daniel Bierofka - und noch mehr eigenen Talenten wie Kevin Volland oder auch Christopher Schindler.
Ein paar Monate später - die Löwen-Vision “weiß-blau” schon wieder Vergangenheit? Die ganzen Mühen umsonst?
Wen wundert’s: Wer zahlt, der schafft schließlich an - und das ist in diesem Fall ein gewisser Hasan Ismaik, der Investor aus Abu Dhabi, der mit seinem Spielzeug 1860 ganz hoch hinaus will. Der nette Onkel sieht sich irgendwann auf Augenhöhe mit dem FC Barcelona - und will natürlich auch dem FC Bayern die Stirn zeigen. Ob’s schon 2014 - oder doch erst 2017 klappt? Man weiß es nicht genau…
Jetzt aber scheint der große Durchbruch gelungen: Endlich öffnet Ismaik seine Schatulle und spendiert dem TSV 1860 gleich drei “Welt-Stars” mit Zungenbrecher-Qualitäten, aber natürlich nur, falls Präsident Dieter Schneider die Fliege macht: Ungarns Super-Talent Vladimir Koman kommt vom italienischen Serie B-Klub Sampdoria Genua, Grzegorz Wojtkowiak, ein polnischer Nationalverteidiger von Lech Posen - und last but not least als Sahnehäubchen: Der griechische Linksverteidiger Georgios Tzavellas wechselt von der Frankfurter Eintracht, der immerhin mit der Empfehlung kommt, dass er im letzten Jahr aus der Bundesliga abgestiegen ist. Drei blaue Musketiere für den Angriff auf die Champions League. Bleibt dann nur noch eine Frage offen: Ist dann überhaupt noch Platz für Messi?