VON TOBIAS BISCHOF, SEBASTIAN HERB UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Heute vor genau 17 Jahren spielte der TSV 1860 mit Thomas Häßler, Martin Max oder Paul Agostino in Leeds um die Champions League-Qualifikation - 6209 Tage später muss der Meister von 1966 zum Toto-Pokal nach Neuburg (18.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker). Unterschiedlicher könnte die Ausgangslage für Münchens große Liebe nicht sein. Vor diesem Duell zwischen dem Underdog aus der Bezirksliga und dem haushohen Favoriten aus Giesing haben wir uns mit Neuburgs Vorstandsmitglied Harald Rogalinski unterhalten. Das dieblaue24-Interview:

dieblaue24: Herr Rogalinski, wie groß ist die Vorfreude auf dieses Highlight?

HARALD ROGALINSKI: Riesig! Wir mussten in den letzten Tagen viel improvisieren, auch weil dieses Spiel aufgrund des hohen Fanaufkommens plötzlich zum Risikospiel geworden ist. Innerhalb kürzester Zeit musste wir unser Stadion auf Regionalliga-Niveau bringen, damit das Spiel überhaupt auch stattfinden kann. Schade ist, dass 450 Karten aus München zurückgekommen sind, weil sie nicht verkauft werden konnten. Dieses Kontingent gibt es am Spieltag ab 16 Uhr am Stadion. Ich hoffe, dass einige Kurzentschlossene nach Neuburg kommen und wir am Ende mit 3500 Zuschauern ausverkauft melden können.

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Als klar war, dass 1860 nach Neuburg kommt, was ging Ihnen in diesem Moment durch den Kopf?

Wir mögen die Löwen, schon allein deshalb, weil sie uns 2002 geholfen haben, als wir wegen eines Benefizspiels aufgrund des Hochwassers angefragt haben. Damals gewann 1860 übrigens mit 1:0. Und natürlich freut sich eine ganze Region auf die Löwen. Wir haben sehr viele Sechziger hier, auch in der Vorstandschaft.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit auf eine Neuburger Sensation?

Für mich sind die Löwen haushoher Favorit, aber dennoch wollen wir so lange wie möglich die Null halten. Wichtig ist, dass wir uns nicht abschießen lassen. Wir wollen es 1860 so schwer wie irgendwie möglich machen. Im Fußball ist alles möglich - ich denke da immer an das Pokal-Aus des FC Bayern gegen den TSV Vestenbergsgreuth. Mit einem 1:3 oder 1:4 wäre ich schon zufrieden. Unser großes Ziel ist aber ein Tor gegen die Löwen zu schießen.

Der VfR Neuburg ist in der Bezirksliga-Saison noch unbesiegt: Wie stark ist eigentlich Ihre Mannschaft?

Wir haben in der Vorbereitung eine neue Dreierkette einstudiert. Man merkt einfach, dass das noch nicht zu 100 Prozent funktioniert. Wir machen einfach noch zu viele Fehler in der Defensive. Aber auf der anderen Seite muss man auch sagen, dass wir schon auch ein wenig Pech hatten bisher: Pro Spiel wurde jeweils ein Elfmeter verschossen und im letzten Spiel (3:3 gegen Nördlingen II, d. Red.) haben wir dann auch noch ein Eigentor fabriziert. Da kommt schon ein wenig was zusammen. Doch insgesamt sind wir eine Mannschaft, die das Heil gerne in der Offensive sucht und auch nicht anders spielen will.