VON OLIVER GRISS

Nein, die Insolvenzgefahr an der Grünwalder Straße ist immer noch nicht gebannt. Auf der Suche nach frischen Geldern, um in der Regionalliga Bayern zu überleben, überlegt der TSV 1860 nach “SZ”-Informationen nun nach Hasan Ismaik einen zweiten Investor ins Haus zu holen.

Schon in der Presseerklärung für die ursprünglich am 2. Juli geplante Mitgliederversammlung schrieb der Verein: “Aktuell finden unter der Leitung von Geschäftsführer Markus Fauser konstruktiv verlaufende Gespräche zwischen den Gesellschaftern der TSV München von 1860 GmbH & Co. KGaA und weiteren Partnern statt.”

Gegenüber der “tz” versichert Interims-Präsident Robert Reisinger, dass der Verein alles unternehmen werde, das Bestmögliche für den TSV rauszuholen. “Wir alle sind bemüht, das Optimale für den TSV 1860 zu erreichen und zwar für den e.V., sowie auch der KGaA”, erklärte der 53-Jährige.

Was ist das Optimale? Ismaik hält derzeit 60 Prozent der Anteile an der Fußball-Firma - ein neuer Partner könnte theoretisch die restlichen 40 Prozent erwerben.

Ein anderer Weg: Um an Geld von außen zu kommen, könnte der Verein eine Kapitalerhöhung durchzusetzen. Dazu bräuchte der TSV 1860 die Zustimmung der Vereinsmitglieder (Satzungsartikel 11.3.6 ). Deswegen soll der TSV seine Mitgliederversammlung verschoben haben. Die entsprechenden Anträge und die Aufnahme der Abstimmung in die Tagesordnung waren für den 2. Juli nicht mehr fristgerecht zu organisieren, weshalb die Veranstaltung verschoben wurde. Die Ladungsfrist für eine neuen Termin beträgt 14 Tage.

Als einer der Kandidaten zählt weiterhin Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann, der mit einem Konsortium offenbar Interesse hat, beim TSV 1860 einzusteigen. Vor anderthalb Jahren wurde Lehmann überraschenderweise Löwen-Mitglied. Gut möglich, dass man den Ex-Dortmunder bald öfter an der Grünwalder Straße sieht.