VON MICHAEL HOFMANN

Rekord-Löwe Hofmann fliegt heute mit Jahn Regensburg aus der Türkei zurück - und er erinnert sich an das Horror-Trainingslager 2004

Liebe Löwen,

es ist Donnerstagnacht: Ich bin mit meinem Klub Jahn Regensburg im Trainingslager in Belek - genau dort, wo die Löwen am Freitag eintreffen werden. Und ich muss Euch vorwarnen: Hier regnet es Tag und Nacht, das sich selbst die Einheimischen über das Wetter mit Dauerregen und Orkanen wundern. Ihr Tenor: Sie haben sowas noch nie erlebt. Ich kann Euch erzählen, wie zum Beispiel der Trainingstag am Donnerstag abgelaufen ist: Eigentlich sollten wir in Belek gegen Fortuna Düsseldorf II spielen, aber weil unsere Plätze gesperrt waren, wurde der Test kurzfristig nach Side verlegt. Das Gute: Wir haben 2:0 gewonnen, das war’s dann aber schon. Das Training am Donnerstagmorgen fand erst gar nicht statt. Die Löwen können sich - sollte das Wetter so bleiben - auf Tage der Improvisation einstellen. Für Freitag war das Training übrigens schon für 7 Uhr morgens geplant. Eine unchristliche Zeit. Und es ist nicht so, dass nur wir als Drittligist davon betroffen sind. Auch Werder Bremen oder Borussia Mönchengladbach mussten ihre Einheiten schon ins Hotel verlegen. Alles nicht so einfach. Deswegen sage ich: In Regensburg wäre es nicht schlechter gewesen zu trainieren. Das Wetter soll daheim ja bedeutend besser sein…
Dennoch: Unser Hotel (das übrigens das Fan-Quartier der Löwenfans sein wird) und die Plätze hier sind top - ganz anders als im Januar 2004.
Warum ich das erwähne? Wir waren damals mit 1860 in Alayna im Trainingslager, ein paar Monate später sind wir aus der Bundesliga abgestiegen. Wir waren damals die einzigen Gäste im Hotel. Es gab zeitweise kein warmes Wasser, wir mussten mit dicken Pullis in den Zimmern schlafen. Eigentlich unvorstellbar: Es war für mich das schlechteste Trainingslager aller Zeiten - und das ist auch die Meinung vieler Kollegen. Darüber habe ich übrigens erst vor ein paar Tagen mit Martin Stranzl gesprochen. Ich habe ihn im Trainingslager der Gladbacher getroffen - auch Markus Weissenberger habe ich gesehen. Wir hatten Spaß miteinander, sprachen über alte Zeiten. Ich soll Euch von Beiden schöne Grüße bestellen.