VON OLIVER GRISS

Werner Lorant ist bekannt dafür, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt - und weil es bei seinem TSV 1860, den er einst von der Bayernliga bis in die Champions League-Quailfikation führte, nichts mehr so wie früher ist, rechnet der 68-jährige Kulttrainer mit den Löwen nun knallhart ab. “Was in dem Verein passiert, ist eine einzige Katastrophe. Ich sehe seit fünf Jahren kein Konzept! Ich höre immer nur Blablabla. Was haben die Leute gearbeitet, die eine Verantwortung für diesen wunderbaren Verein haben? Ich sehe nur Schutt und Asche. Diese Leute haben das Vertrauen zehntausender Fans mißbraucht. Ich kann diesen Leuten nur raten: Bleibt zu Hause und lasst 1860 endlich in Ruhe!”, erklärte Lorant (von 1992 bis 2001 Cheftrainer bei den Löwen) in seinem großen Exklusiv-Interview mit dieblaue24: “Bei 1860 muss aufgeräumt werden und zwar jetzt. Ich betone: Du brauchst Leute, die Tag und Nacht für den Verein arbeiten. Wie früher Karl-Heinz Wildmoser. Wenn ich lese, dass der Verwaltungsratvorsitzende lieber Rapid Wien anschaut als seinen eigenen Verein zu retten, dann fehlen mir die Worte.”

Wer trägt die Schuld am grausamen Löwen-Tod? “Was mir überhaupt nicht gefällt, dass jetzt Funktionäre mit dem Finger auf Hasan Ismaik zeigen und sagen: ‘Der war’s!’ Das ist charakterlos”, erklärt der in Waging am See lebende Lorant: “Alle sind verantwortlich, dass 1860 abgestürzt ist. Die Leute haben sich in den letzten Jahren immer nur hinter Ismaik versteckt und sich von seinem Geld bedient - und jetzt versteckt sich der Verein hinter der Witz-Regel 50+1, die in Deutschland längst eine Scheinregel ist.”

Zuletzt hat Lorant übrigens den österreichischen Viertligisten Union Hallein vor dem Abstieg gerettet. Von zwölf Ligaspielen verlor Lorant nur eines.

Das komplette Interview mit der Löwen-Legende lesen Sie in den nächsten Tagen auf dieblaue24.