VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Kaum ein Tag vergeht, an dem sich Hasan Ismaik nicht über den TSV 1860 Gedanken macht. Jetzt hat sich der Investor wieder gemeldet und die Löwen vor dem Abstiegsgipfel gegen St. Pauli (Samstag, 13 Uhr, dieblaue24-Liveticker), für den bereits über 20.000 Tickets verkauft sind, eingeschworen. “Dass es immer mal wieder zu Rückschlägen - wie am vergangenen Freitag in Berlin - kommen kann, damit haben wir gerechnet. Auch unsere Spieler sind keine Maschinen. Es gibt keinen Grund, Trübsal zu blasen und wieder alles in Frage zu stellen”, schrieb der 39-jährige Jordanier auf seinem Facebook-Kanal, der inzwischen mehr oder weniger die Pressearbeit des TSV 1860 verkörpert.

Einer seiner großen Hoffnungsträger für die Zukunft ist Trainer Vitor Pereira: “Dass die Mentalität innerhalb der Mannschaft inzwischen eine ganz andere ist, haben wir in unseren bisherigen Heimspielen im Jahr 2017 gesehen, was natürlich auch ein großer Verdienst von Vitor Pereira ist. Er hat sich in die Herausforderung 1860 verliebt. Deshalb hat er auch die Anfrage von Leicester City abgelehnt.” Nach dieblaue24-Informationen hätte Pereira ein Vielfaches von seinem 1860-Gehalt in England verdienen können.

Ismaik hofft, dass sich die Löwen-Familie nicht von den Negativ-Schlagzeilen rund um Münchens große Liebe beeindrucken lässt und sich wieder mehr öffentlich zum TSV bekennt: “Um unseren Verein wieder stark zu machen und vor den vielen 1860-Bashern zu schützen, brauchen wir auch unsere Fans und Sympathisanten. Ich kann jeden Fan verstehen, der aufgrund der Vielzahl der Enttäuschungen in den letzten zehn Jahren müde ist. Jeder sollte sich aber genau jetzt einen Ruck geben und aktiv zu seinem Verein stehen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Fanszene einerseits zu einen, andererseits in München wieder groß zu machen. Gegen St. Pauli brauchen wir jeden Einzelnen von Euch im Stadion. Nicht nur um der Mannschaft Sicherheit zu geben, sondern auch all unseren Kritikern zu zeigen, dass der TSV 1860 immer noch lebt.”

DFB & Lotte? Ich halte dies für höchst bedenklich

Überhaupt nicht lustig findet Ismaik die Absage des Dortmunder Pokal-Auftritts in Lotte. “Ich kann unserem Präsidenten Peter Cassalette in vollem Umfang zustimmen, dass hierbei mit zweierlei Maß gemessen wird”, polterte Ismaik und ergänzt: “Unsere Löwen hatte man vor einigen Wochen auf einen maroden Platz gejagt, aber weil der Gegner jetzt nicht 1860, sondern Borussia Dortmund heißt, wird nach der Spielabsage seitens des DFB sogar empfohlen, in ein anderes Stadion auszuweichen. Ich halte dies für höchst bedenklich.”